Der moderne Arbeitsplatz

Schluss mit WhatsApp & Dropbox

16.07.2018
Von 


Stefan Schwane ist Cloud Professional Excellence (Experte) und Director Sales & Business Development bei der epcan GmbH. Er blickt auf über 20 Jahre IT-Erfahrung zurück und war bereits in mehreren Management- und  Geschäftsführungs- Positionen tätig. Sein Fokus liegt auf der Ausarbeitung von Strategien und Lösungen sowie deren Umsetzung mit Digital Business und Enterprise IT Solutions. Berufsbegleitend engagiert er sich in seinem Fachgebiet „Moderner Arbeitsplatz dank digitaler Innovation“ als Redner, Berater und Meinungsbildner in verschiedenen Vereinen und Verbänden sowie als Lehrbeauftragter und Autor.
Um neue und zukunftsfähige Möglichkeiten für eine digitale Teamarbeit zu schaffen, benötigen Unternehmen zeitgemäße Arbeitsplätze für eine bessere Zusammenarbeit.

Im Berufsleben kommt kein Unternehmen an Teamwork vorbei. Weil Aufträge immer komplexer werden und von einzelnen Mitarbeitern kaum noch zu bewältigen sind, werden zunehmend digitale Helfer genutzt, um die Arbeitsabläufe sowie die Kommunikation mit Kunden und Partnern zu verbessern. Nachrichten, Bilder, Videos und Dokumente werden mit den mobilen Endgeräten erfasst, bearbeitet und geteilt, um wichtige Informationen einfach auszutauschen.

Trusted Collaboration aus der Cloud ist möglich - auch ohne Dropbox und WhatsApp.
Trusted Collaboration aus der Cloud ist möglich - auch ohne Dropbox und WhatsApp.
Foto: Jesus Sanz - shutterstock.com

Viele Mitarbeiter nutzen dazu wie selbstverständlich die ihnen bekannten Consumer-Cloud-Anwendungen wie WhatsApp oder Dropbox (natürlich gibt es von Dropbox auch eine Business-taugliche Variante), um geschäftsrelevante Informationen mit Kollegen, Kunden und Partnern zu teilen. Sie flüchten also mit den Firmeninformationen auf private Dateninseln, um besser arbeiten zu können. Allerdings bedienen sich die Mitarbeiter damit einer Schatten-IT, die von den Unternehmen weder kontrolliert noch in die bestehende Umgebung integriert werden kann. Damit sind neue Probleme und Risiken, bedingt durch die unkontrollierte Abwanderung von geschäftskritischen Informationen, vorprogrammiert.

Vertrauensvolle Zusammenarbeit - Schluss mit Schatten-IT

Um diese Probleme zu lösen, müssen sich Unternehmen überlegen, wie sie sich aufstellen, um als digitales Unternehmen auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu sein. Dabei geht es für den Arbeitsplatz der Zukunft um die Beantwortung von Fragen wie:

  • Mit welchen Technologien motiviere ich Mitarbeiter, Partner und Kunden, den digitalen Arbeitsplatz anzunehmen?

  • Wie gelingt eine rechtssichere Integration in bestehende Anwendungen, die sowohl den Mitarbeitern wie auch dem Unternehmen einen Mehrwert bringt?

Ein großes Potential im Bereich der Kollaboration und Kommunikation liegt in der Cloud. Es geht darum, klassische Funktionalitäten aus vorhandenen Anwendungen (wie z.B. ERP-, CRM-, ECM- und Office- Systemen) um moderne Funktionen für eine bessere Zusammenarbeit oder Vorgangsbearbeitung zu erweitern. Für eine sinnvolle Unterstützung der Geschäftsprozesse braucht der moderne Arbeitsplatz eine durchdachte und rechtssichere Integration in bestehende Anwendungen - und in dieser Beziehung ist die Cloud mit den aktuell sehr verbreiteten Consumer-Apps wie z.B. Dropbox, WhatsApp und Co. nicht für Unternehmen geeignet.

Mitarbeiter, Kunden und Partner müssen nicht nur Kommunikationsdaten wie E-Mails, Fax, SMS, Chats und Sprachnachrichten, sondern auch Adressbücher, Kalender, Notizen sowie Dokumente, Bilder und Videos verwalten, bearbeiten und teilen. Eine Enterprise-Lösung muss aber genauso unkompliziert, komfortabel und leistungsstark sein wie die bekannten Consumer-Cloud-Dienste - ansonsten nutzen die Mitarbeiter die Lösung nicht. Außerdem vermeiden die Unternehmen damit die Abwanderung kritischer Daten in eine unkontrollierbare Schatten-IT und können die rechtlichen und regulativen Anforderungen wie EU-DSGVO oder GoBD besser erfüllen. Deshalb sind spezielle Lösungen für eine mobile und zeitgemäße Zusammenarbeit aus der Cloud gefragt.

Technologien für den Arbeitsplatz der Zukunft unterstützen die Teamarbeit

Für den modernen Arbeitsplatz sind die Potentiale bei den folgenden Szenarien besonders hoch:

  • Kommunikation und Abstimmung im Team

  • Austausch und gemeinsame Bearbeitung von Dokumenten

Ein Vergleich zwischen Unternehmen mit stark analog geprägter Arbeitsweise und solchen mit intensiver Technologienutzung zeigt auf, dass sich bei einer digitalen Teamarbeit die Arbeitseffizienz deutlich verbessert. Die dort genutzten Kommunikationstechnologien (wie z.B. E-Mails, Chats und dokumentenzentrierte Kollaborationsplattformen) führen zu wesentlichen Vorteilen für die Mitarbeiter der Unternehmen. Die Bereitstellung von Technologien ist dabei jedoch nur eine Bedingung. Vielmehr sind die erfolgreiche Verankerung und die einfache Nutzung der bereitgestellten Technologien zentrale Erfolgsfaktoren.

IT-Innovationen, die das Wir-Gefühl in Teams voranbringen und die tägliche Arbeit spürbar vereinfachen, sind dabei ein wesentlicher Faktor für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen. Derzeit sind viele neue Technologien, die für die Arbeitsplätze und -prozesse der Zukunft radikale Veränderungen bringen werden, bereits in der Erprobungsphase.

Beachtliche Fortschritte gab es in jüngster Zeit zum Beispiel bei Virtual-Reality-Anwendungen durch die Entwicklung von Spezialbrillen. Mit diesen kann der Benutzer, losgelöst von PC und Computermonitor, direkt in vollständig oder teilweise elektronisch generierte Szenen und Welten eintauchen und sich darin gemeinsam mit anderen Teammitgliedern bewegen. Der moderne Arbeitsplatz von morgen wird viel stärker als heute vom IT-Einsatz in der Cloud beeinflusst werden. Bei spannenden Technologien wie Virtual-Reality-Anwendungen, Spracherkennung und Künstlicher Intelligenz hat die Zukunft gerade erst begonnen.

Die Weichen dafür werden aber jetzt gestellt. Beharrungsvermögen und Zufriedenheit mit dem heutigen Status Quo werden nicht genügen, um für die Zukunft gerüstet zu sein. Die Unternehmen haben jetzt die große Chance, ihre Organisationen und die Prozesse zukunftsorientiert auszurichten. Es liegt also an den Unternehmen selbst, ob der moderne Arbeitsplatz implementiert wird, um damit die Kreativität und Innovationskraft und letztendlich auch die Wettbewerbsfähigkeit zu verstärken.