BVB legt Studie zur IuK-Branche vor

Der Mittelstand sorgt für Innovation und Jobs

23.07.1999
MÜNCHEN (CW) - Der Bundesverband Informations- und Kommunikations-Systeme (BVB), Bad Homburg, schätzt, daß die Beschäftigtenzahl in der IT-Branche 1999 erstmals auf über eine Million klettern wird. Dabei seien es vor allem die kleinen und mittleren Unternehmen, die den Aufschwung vorantrieben.

Während die 150 größten Gesellschaften der Branche mit mehr als 100 Millionen Mark Jahresumsatz ihren Mitarbeiterbestand 1998 lediglich um zwei Prozent erhöhten, stieg die Zahl der Beschäftigten in den rund 14000 kleineren (bis zu zehn Millionen Mark Umsatz) und knapp 850 mittleren Betrieben (zehn bis 100 Millionen) um rund 15 Prozent. Massiv eingeschränkt wird diese Entwicklung allerdings durch den anhaltenden Personalmangel an IT-Spezialisten. BVB-Vorstandsvorsitzender Willi Berchtold erwartet hier einen Mangel in der Größenordnung zwischen 50000 und 75000 Beschäftigten. Der Engpaß trifft vor allem die kleinen und mittleren Unternehmen in der Software-Industrie sowie die Dienstleister für Informationstechnologie, Internet und Telekommunikation. Berchtold bedauert dies, da seiner Meinung nach vor allem der Mittelstand nicht nur die "Jobmaschine", sondern auch der Innovationsmotor der Branche sei. Dies zeige sich vor allem bei den rund 100 am Neuen Markt notierten Mittelständlern.

Anders sieht es dagegen bei der Entwicklung der Umsatzzahlen aus. Hier konnten die Großen im vergangenen Jahr kräftig absahnen und verzeichnen einen Umsatzanstieg um 13,3 Prozent. Der BVB errechnete, daß in dieser Gruppe der Umsatz pro Mitarbeiter bei 503000 Mark lag, 1997 waren es noch 462000 Mark gewesen. Im internationalen Vergleich erwirtschaften die deutschen IuK-Unternehmen damit den Löwenanteil der Branche: eine Aufschlüsselung der 150 größten Unternehmen nach Herkunftsländern zeigt der BVB-Analyse zufolge, daß 75 Prozent des Gesamtumsatzes hierzulande von deutschen Unternehmen.