Der Mittelstand investiert wieder

26.04.2006
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Von ihrem technischen Portfolio her müssen sich die kleineren Dienstleister vor den Schwergewichten nicht verstecken. Sie haben die mageren Jahre zum Ausmisten genutzt und die weniger gefragte SAP-Modulimplementierung durch Business-Intelligence-Services oder Prozessberatung ersetzt. "Früher haben die Dienstleister sich darauf beschränkt, die eingehenden Aufträge zu verwalten. Heute kann es sich kein erfolgreicher Anbieter mehr erlauben, auf einen professionellen Vertrieb zu verzichten", beschreibt Clientis-Vorstand Dick die organisatorischen Veränderungen.

Geschäfte auf solidem Fundament

Das SAP-Beratungshaus beschäftigt 32 feste Mitarbeiter und hat seine internationale Präsenz mit Büros in den USA und der Schweiz ausgebaut. "Die Bekleidungsindustrie ist international und erwartet von uns Vor-Ort-Präsenz", begründet Dick den Schritt. Das ist kein Einzelfall: Itelligence erzielt nahezu 50 Prozent der Jahreseinnahmen im Ausland.

Zudem haben viele Serviceanbieter ihr Portfolio um Betriebsdienste ausgebaut. Die Geschäfte stehen damit auf einem soliden Fundament, und die sich stabilisierenden Tagessätze tragen ein Übriges zur Hochstimmung der Anbieter bei. Allerdings ist die Euphorie zum Großteil auch der langen Durststrecke geschuldet, die die Anbieter zurückgelegt haben. "Die IT-Dienstleister haben arg gelitten und sind von den Erfolgen der glorreichen Tage noch weit entfernt", schränkt PAC-Analyst Glas ein. "Die Geschäftsbelebung ist aber kein Strohfeuer, wir erwarten einen nachhaltigen Anstieg des Marktumsatzes im hohen einstelligen Prozentbereich."