Der Mittelstand investiert wieder

26.04.2006
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Die Geschäfte der IT-Dienstleister mit mittelgroßen Kunden laufen so gut wie seit Jahren nicht mehr. Doch die großen Service-Provider tun sich mit dieser Klientel schwer.

Die Hoffnungen der IT-Dienstleister in die Investitionsfreude mittelständischer Unternehmen wurden in der Vergangenheit oft enttäuscht, doch seit einigen Monaten wendet sich das Blatt. "Das Geschäft entwickelt sich prima bis prächtig", freut sich Udo Faulhaber, CEO der Arxes NCC AG, Köln. "Wenn es so weitergeht, werden wir bis zum Jahresende ein organisches Umsatzwachstum von 20 Prozent erreichen."

Hier lesen Sie …

  • wie sich der IT-Servicemarkt für mittelständische Unternehmer entwickelt;

  • welche Dienste die Unternehmen nachfragen;

  • welche Anbieter von einer positiven Entwicklung profitieren;

  • warum sich große Dienstleister in diesem Markt schwer tun.

Das Geschäft mit kleineren Firmen legt in den kommenden Jahren wesentlich schneller zu als das Großkundensegment. Der Mittelstand beginnt zunehmend Innovations- und Outsourcing-Projekte.
Das Geschäft mit kleineren Firmen legt in den kommenden Jahren wesentlich schneller zu als das Großkundensegment. Der Mittelstand beginnt zunehmend Innovations- und Outsourcing-Projekte.

Die aktuellen Finanzdaten anderer auf dieses Marktsegment ausgerichteter IT-Dienstleister bestätigen die Einschätzung. Den Full-Service- Providern TDS und AC-Services gelang nach langer Zeit der Sprung in die Gewinnzone. Kleinere, spezialisierte IT-Beratungshäuser wie Consol und Clientis berichten von einer enorm gestiegenen Nachfrage. "In Deutschland verzeichnen wir Wachstum in allen Regionen und Segmenten", berichtet auch Herbert Vogel, Vorstandsvorsitzender der Itelligence AG, Bielefeld.

Die positive Geschäftsentwicklung geht mit Neueinstellungen bei den IT-Anbietern einher. So plant Itelligence, den Mitarbeiterstamm in Deutschland bis Jahresende um fünf bis sieben Prozent auszubauen. Die Arxes-Gruppe, die derzeit rund 900 IT-Experten beschäftigt, sucht bis Jahresende rund 200 neue Fachkräfte. "Wir unterhalten ein komplettes Recruiting-Team wie in den besten Jahren", schildert Faulhaber die Situation. Der Branchenverband Bitkom warnt bereits vor Fachkräftemangel. "Wir könnten noch schneller wachsen, wenn wir qualifizierte Mitarbeiter finden würden", klagt etwa Miodrag Dick, Vorstand der Clientis AG, die ihren Jahresumsatz 2005 um 45 Prozent auf gut fünf Millionen Euro verbesserte.