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Der Mikro als Kompaß in Erdkunde

08.11.1985

MÜNCHEN (lo) - Computereinsatz in der Geographie: Im Rahmen der Sonderschau "Computer und Schule" stellte das Staatsinstitut für Schulpädagogik und Bildungsforschung (ISB) in München diese Anwendungsmöglichkeit vor.

Seit Februar 1983 beschäftigt sich das ISB mit dem Einsatz des Mikros für Aufgaben im Erdkundeunterricht. Erste Arbeitsergebnisse aus der Praxis im Klassenzimmer zeigen Rechner in unterschiedlichen Funktionen. Zunächst nutzen ihn die Schüler als Unterrichtsgerät, das ihnen Aufgaben stellt und die Antworten überprüft. Beispielsweise erfragen die Programme Entfernungen zwischen bestimmten Städten, prüfen die Antwort und belohnen ein richtiges Ergebnis durch Vergabe von Punkten.

Als Simulationsgerät verändert der Mikro Systemparameter in einem Wirkungsgefüge und läßt die Folgen erkennen: In einem Umweltspiel stehen die Kriterien Sanierung, Produktion, Aufklärung, Lebensqualität und Vermehrungsrate eines fiktiven Landes zur Beobachtung an. Der Computer habe, so formulierte der ISB, im Unterricht seine Bedeutung als modernes Arbeitsmittel gezeigt. Er rege den Schüler zum spielerischen Umgang mit dem Medium selbst an, veranschauliche und demonstriere Sachverhalte mit hoher Aktualität sowie Flexibilität und entlaste die Lehrkraft bei den täglichen administrativen Arbeiten.

Die Zukunftsperspektive heißt für das ISB die zentral produzierte Datendiskette für alle Schulen. Programmierkenntnisse, betonte das Staatsinstitut für Schulpädagogik und Bildungsforschung, sollten dabei allerdings anderen Fächern als Erdkunde vorbehalten bleiben.