IDC untersucht bundesdeutschen Rechnermarkt:

Der Mehrplatzmarkt bleibt Unix-Domäne

21.04.1989

Die bevorzugten Zielrechner für Unix-Entwickler liegen im PC-und Workstation-Bereich. So lautet die Prognose des Kornberger Marktforschungsunternehmens IDC für die neunziger Jahre. Im letzten Jahr hat sich nach IDC- Angaben der installierte Unix-Bestand in der Bundesrepublik insgesamt um 63 Prozent auf etwa 86000 Einheiten erhöht.

Mit insgesamt zwei Dritteln des Gesamtvolumens entfiel der Löwenanteil der ausgelieferten Systeme auf PCs und Workstations. In diesen beiden Bereichen geht damit der Trend weg von herstellereigenen Betriebssystemen in Richtung Unix.

Der Konflikt um Unix-Standards und -Schnittstellen ist indes noch nicht ausgestanden. Jüngstes Beispiel für das Ringen um Marktpositionen ist die Ankündigung der Open-Desktop-Umgebung für 386-PCs (siehe CW Nr. 13 vom 24. März 1989, Seite 13).

Die Forderung nach Portabilität und Kompatibilität wird von den Anwendern freilich mit immer mehr Nachdruck ausgesprochen. Und somit kann sich mittlerweile auch kaum mehr ein Anbieter dieser Nachfrage entziehen.

Das große Geld liegt für die Hersteller allerdings nicht im PC- und Workstationgeschäft. Diese beiden Hardwarebereiche machen lediglich 38 Prozent vom Unix-Gesamtumsatz aus. Das größte Stück des Umsatzkuchens entfällt laut IDC mit 45 Prozent auf kleine Mehrplatzsysteme.