Neuer Aldi-PC

Der Medion Akoya P4340 D (MD8840) im Test

26.03.2009
Von 
Michael Schmelzle ist seit 1997 Hardware-Redakteur der PC-WELT. Daneben verantwortet der Diplom-Biologe und Buchautor Projekte wie die Höllenmaschine und die PC-WELT-PCs.

Fazit und Alternativen

Fazit

Mit dem 599-Euro-Rechner Akoya P4340D hat Aldi wieder ein echtes PC-Schnäppchen im Angebot. Der vernünftig konfigurierte Allrounder bietet genug Leistung für fast alle Einsatzgebiete. Damit eignet sich der Rechner für alle Büro- und fast alle Multimedia-Aufgaben, stellt aber auch Gelegenheits-Spieler zufrieden. Die Ausstattung zum Preis von 599 Euro ist üppig: Ein umfangreiches Software-Paket inklusive 32- und 64-Bit-Betriebssystem, drahtlose Maus und Tastatur, schnelles WLAN und drei Jahren Garantie. Unterem Strich hat der Medion Akoya P4340D damit ein exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Die Macken

Netzteil mit Schalter
Netzteil mit Schalter

Der Medion Akoya P4340D hat ein paar kleine Schwachpunkte, die Sie vielleicht gar nicht stören, aber über die Sie sich im Klaren sein sollten. Richtig ärgerlich finden wir es, wenn ein Gerät nach dem Netz-Aus trotzdem noch Strom verbraucht. 1,7 Watt hören sich erst einmal wenig an, mit der Zeit kommt aber einiges zusammen. Unser Tipp daher: Verwenden Sie zwischen Steckdose und PC-Stromkabel eine Steckerleiste mit An- und Ausschalter.

Aldi übertreibt beim Software-Paket: Doppeltes Vista ist super, aber die vorinstallierten Tools nerven
Aldi übertreibt beim Software-Paket: Doppeltes Vista ist super, aber die vorinstallierten Tools nerven

Nervig sind die vielen vorinstallierten Hilfsprogramme des Aldi-PCs: Medion will Sie mit zahlreichen Tools von Microsoft und Google beglücken. Die tollen Applikationen fordern Sie in regelmäßigen Abständen auf, sie gefälligst zu aktualisieren, zu registrieren und fleissig zu nutzen. Auch wenn sich im Vergleich zum Vorgänger Medion Akoya E3300 D die Pop-Up-Fenster der "willigen Helfer" etwas reduziert hat, sind doch noch fünf Deinstallationen - exklusive des aufdringlichen Anti-Virenscanners Bullguard - notwendig, bis Ruhe auf dem Desktop einkehrt.

Der nicht mehr zeitgemäße 10/100-MBit-Netzwerkchip kann sich als Bremsklotz erweisen, wenn Sie den Aldi-PC in ein internes Netzwerk einbinden möchten. Wollen Sie den P4340D hingegen als Einzelrechner einsetzen, ist das selbst bei einem Hochgeschwindigkeits-Internetanschluss kein Problem. Zudem unterstützt der Aldi-PC keine parallelen Laufwerke und Hardware-Raid - für PCs dieser Preisklasse ist das aber auch nicht selbstverständlich. Wenn Sie diese Funktionen unbedingt haben wollen, können Sie sie aber recht günstig mittels PCI-Controller-Karte nachrüsten.

Kleiner Käfig: Nur drei Laufwerke finden hier Platz
Kleiner Käfig: Nur drei Laufwerke finden hier Platz

Etwas knapp bemessen sind die Aufrüstmöglichkeiten: Der Laufwerkskäfig erlaubt nur noch ein zusätzliches Laufwerk. Ein zweite Festplatte und ein weiteres optisches Laufwerk können Sie daher nicht gleichzeitig nachrüsten. Typisch für Rechner von der Stange ist hingegen das spartanische Bios-Setup: Es bietet keine Eingriffsmöglichkeiten zur Leistungssteigerung hinsichtlich Front Side Bus und Spannungsversorgung von CPU und Speicher. Aber für Tuning-Freunde sind Discounter-PCs ja auch nicht gedacht.

Alternativen: Sie brauchen eigentlich nur ein Arbeitstier für gängige Büroaufgaben. Dann sind Sie mit dem MSI Wind PC Nettop besser beraten. Der Rechner arbeitet wesentlich stromsparender und leiser. Zum Preis von 260 Euro ist er aber auch deutlich leistungsschwächer. Suchen Sie hingegen einen vernünftigen Spiele-PC, ist der Highend Cube Ultra von HE-Computer ein guter Kompromiss aus Preis und Leistung. Allerdings kostet die Rennsemmel mit 1250 Euro gut doppelt so viel wie der Neue von Aldi.