IT-Dienstleistungen in Europa

Der Markt konsolidiert sich weiter

11.08.2009
Von 
Sabine Prehl ist freie Journalistin und lebt in München.
Der europäische IT-Servicemarkt ist 2008 noch um 8,5 Prozent gewachsen. Die Zahl der Anbieter nahm dagegen ab.

Im vergangenen Jahr vereinten die 50 größten IT-Service-Provider in Westeuropa laut IDC 55,5 Prozent des Gesamtmarkts für IT-Dienste auf sich. Ein Jahr zuvor lag ihr Marktanteil noch bei 53,4 Prozent. Den Marktforschern zufolge hat der Markt im vergangenen Jahr um 8,5 Prozent zugelegt. Gut entwickelten sich vor allem das Projekt- und das Outsourcing-Geschäft. Dass BPO-Segment (Business Process Outsourcing) verzeichnete sogar zweistellige Wachstumsraten. Die 50 größten IT-Dienstleister legten um 9,7 Prozent und damit etwas stärker als der Markt zu. Insgesamt kamen sie im vergangenen Jahr auf einen Umsatz von 152,2 Milliarden Dollar. Allerdings wirkt sich die weltweite Krise mittlerweile auch auf den IT-Servicemarkt aus. "Das nächste Top-50-Ranking wird nicht mehr so positiv ausfallen", prognostizieren die Experten von IDC. Der Gesamtmarkt soll um 0,6 Prozent schrumpfen.

Zudem konsolidiert sich der Markt weiter. Dieser Trend wird laut IDC auch in diesem Jahr anhalten. Prominentestes Beispiel war bislang die Fusion von HP und EDS. Es gab aber auch andere große Deals - etwa die Zusammenführung von Fujitsu Services and Fujitsu Siemens Computers (FSC) unter eine Marke - oder der Oracle-Sun-Merger. Die Steria-Gruppe, der indische Anbieter Wipro und die italienische Firma Gruppo Engineering haben im vergangenen Jahr am schnellsten zugelegt, was sich vor allem auf zuvor getätigte Zukäufe zurückführen lässt.

"Abgesehen von ein paar Ausnahmen wuchsen die Top 50 in Europa durch eine Kombination aus Umsatzsteigerungen und kleineren Akquisitionen, mit denen sie die Präsenz in bestimmten Regionen oder Branchen zu stärken beziehungsweise die Offshore-Kapazitäten auszubauen versuchen", fasst Laura Converso, Research Manager bei IDC, zusammen. Ein nennenswertes organisches Wachstum verzeichnen nur noch die indischen Anbieter. "Die reinen Offshore-Anbieter holen in Europa immer schneller auf. Als erstes indisches Unternehmen schaffte es TCS in das Ranking der 20 größten Anbieter. Das ist ein symbolischer Durchbruch."