IBM auf Platz eins

Der Markt für Standardsoftware wächst etwas moderater

14.02.1997

Preisverfall, Marktsättigung und die Verlagerung der Anwendungen von teuren Mainframe-Produkten auf Desktop-Programme stellen laut IDC die wesentlichen Gründe für das leicht abgeschwächte Wachstum dar. Hinzu kommt, daß der Markt für Client-Server-Software inzwischen erste Sättigungserscheinungen aufweist. Der im Vergleich zu den üppigen Zeiten von 1995 mittlerweile moderatere Anstieg der Umsatzkurven setzt sich in den kommenden fünf Jahren jedoch fort, so daß man nach wie vor von einem gesunden Zustand der Branche sprechen kann, heißt es bei den Analysten.

Platz eins in der Rangfolge nimmt weiterhin die IBM ein, die im Softwaresegment 1996 weltweit 12,5 Milliarden Dollar verdiente und damit knapp zwölf Prozent Marktanteil hielt. Dem Konzern folgen Microsoft mit neun sowie Computer Associates mit 4,5 Prozent Marktanteil. Außerdem hat IDC die Umsätze nach Sparten berechnet, wobei in drei Bereiche gegliedert wird. Bei den systemnahen Produkten habe es 1996 ein Wachstum von 8,1 Prozent auf 28,2 Milliarden Dollar gegeben. Die steigende Nachfrage nach System-Management-Tools für verteilte Umgebungen lasse hier einen Anstieg auf 50 Milliarden Dollar im Jahr 2001 erwarten.

Ähnlich verhält es sich bei der Applikationsentwicklung, deren Markt um 10,7 Prozent auf 27,7 Milliarden Dollar gewachsen ist. Treibende Produktkategorien sind hier die relationalen Datenbanken gewesen, objektorientierte Tools und Java sollen diese Rolle künftig übernehmen.

Der Löwenanteil entfällt mit nahezu 50 Milliarden Dollar Umsatz auf Applikationen wie Office-Pakete und Consumer-Produkte. Dieser Markt repräsentiert 47 Prozent aller Geschäfte mit Standardsoftware. Die vielfach noch vor dem Jahr 2000 erwarteten Projekte im Bereich Re-Engineering und Data-Warehousing lassen die Marktforscher ein überdurchschnittliches Wachstum von 13 bis 14 Prozent in diesem Produktsegment annehmen.