Der Markt für Blades gewinnt Kontur

19.01.2006
Von Nicola Schmidt und Elmar Török

IBM fokussiert sich mit seinen Bladecentern bisher auf Telekommunikationsanbieter, ISPs und große Rechenzentren. Der Hersteller setzt auf Intel-Xeon-Prozessoren, für technisch-wissenschaftliches Rechnen kommt der Power-PC zum Einsatz. Der Supercomputer "Mare Nostrum" in Barcelona, in der Liste der 500 schnellsten Rechner der Welt derzeit auf Platz acht, basiert auf IBMs Blade-Technologie. Aber auch so genannte Express-Pakete für kleine und mittlere Unternehmen, in denen Hard- und Software kombiniert und vorinstalliert angeboten wird, hat IBM in Planung, um den Marktanteil auszubauen.

Der kleinste Bladecenter "HS20" mit Xeon-DP-Prozessor ist für 1544 Euro zu haben, die Modu- le für Xeon-MP-Prozessoren ("HS40"), AMD Opteron Single- und Dual-Core ("LS20") sowie Power-PC ("JS20") kosten zum Teil deutlich mehr. Interessant für den Anwender ist die Möglichkeit, unterschiedliche Blades in einem Rack zu kombinieren. So muss man für die Konsolidierung nicht pro Architektur ein eigenes Chassis anschaffen, sondern kann Power-PC- und x86-basierende Anwendungen in einem Bladecenter integrieren. Die Management-Software "Director" hilft Schritt für Schritt, die Server aufzusetzen und zu verwalten.

Allen Anbietern ist eines gemeinsam: Als Hauptgrund für den Blade-Einsatz geben sie die möglichen Kosteneinsparungen an. Management-Software ist hier ein wichtiger Faktor, aber ebenso wichtig ist die Kompatibilität der Blade-Server über mehrere Generationen hinweg. HP setzt zur Kostensenkung bei seiner "Proliant"-Serie auf langfristig einsetzbare Peripheriekomponenten.

Nur ein anderer Formfaktor?

Die Netzteile sind beispielsweise so ausgelegt, dass sie auch spätere Blade-Generationen noch mit Strom versorgen können. Das Management-Werkzeug "System Insight Manager" lässt den Kunden Server, Storage und Drucker über eine einzelne Konsole verwalten.

"Trotzdem, für HP sind Blades in erster Linie ein weiterer Formfaktor", meint IDC-Analyst Fleischer. HP bietet seinen Kunden ein sehr breites Portfolio vom kleinen Server bis hin zu "Integrity"-Systemen mit Dual-Core-Prozessoren. Bei HP beginnt die Produktpalette mit dem "BL20P" für bis zu zwei Dual-Core-CPUs vom Intel-Typ Xeon, der für 2182 Euro zu haben ist. Am oberen Ende der Leistungsskala kann das "BL45p" bis zu vier AMD-Opteron-CPUs der 800er Serie aufnehmen und ist mit SAN-Anschluss und vier Gigabit-Ethernet-Adaptern mehr als umfangreich ausgestattet.