Platz 3 - Thomas Hemmerling-Böhmer, Karl Storz

Der Mann, der sich gern überflüssig macht

25.11.2010
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Die am meisten unterschätzte Position

Allerdings leistet sich Hemmerling-Böhmer ein vierköpfiges Führungsteam, das ihm bei der Gesamtsteuerung hilft. Eines der Mitglieder ist verantwortlich für IT-Controlling und Einkauf: "Das ist die am meisten unterschätzte - und vielfach nicht vorhandene - Position in IT-Bereichen ", erläutert der IT-Verantwortliche. Nur ein versierter IT-Controller und Einkäufer könne auf Dauer wirklich günstige Vertragskonditionen aushandeln und das betriebswirtschaftliche Optimum für den IT-Betrieb garantieren.

Hier liegt für den CIO eines der Geheimnisse für pünktlich und im vereinbarten Preisrahmen abgeschlossene Projekte. Zum Beispiel bei der Ablösung des Rechenzentrums: "Wir hatten die Verträge mit den Dienstleistern so formuliert, dass die nicht herauskamen". Zudem habe der Einkäufer mit dem Anbieter der Modul-Safes für einen wirklich günstigen Preis ausgehandelt. Das überzeugte auch diejenigen, die eine Komplettauslagerung in die Diskussion gebracht hatten.

Vom Outsourcing macht Hemmerling-Böhmer jedoch eher sparsamen Gebrauch. Stattdessen hat er vor, immer mehr IT-Services aus einer internen Cloud heraus anzubieten. Mit den einfach skalierbaren RZ-Modulen und einem leistungsfähigen Corporate Network als Basis sei die interne IT in der Lage, rasch Rechnerleistung und Speicherplatz anzubieten sowie Applikationen einfach und direkt zur Verfügung zu stellen: "Unter dem Strich ergibt das eine extrem kostengünstige IT".

Steckbrief

Thomas Hemmerling-Böhmer ist Executive Director IT Karl Storz. Er sagt: "Ein CIO muss sich selbst überflüssig machen können."

Zum Unternehmen:

  • Name: Karl Storz

  • Branche: Medizintechnik.

  • Größe: 5.500 Mitarbeiter.

  • Zahl der IT-Mitarbeiter: 100.

Das eingereichte Projekt:

  • Name: RZ Fit for the Future.

  • Projektbeschreibung: vollständige Ablösung des Rechenzentrums durch Lampertz-Modul-Safes.

  • Zeitrahmen: Planung von Januar bis Juli 2009; Umsetzung von Oktober bis November 2009.

  • Eingesetzte Produkte: Plattformansatz unter Nutzung der Open Source- und SOA-Kompetenz der Organisation.

  • Zahl der IT-Projektmitarbeiter: sieben interne, 20 externe.

  • Besondere Herausforderungen: unter anderen das enge Zeitfenster und die fehlende Option auf einen längeren Stillstand.