Der Mainframe zeigt seinen Energieverbrauch an

12.10.2007
So wie ein PKW den aktuellen Benzinverbrauch anzeigt, sollen in Zukunft IBMs Großrechner ihre momentane Energieaufnahme melden.

Im Rahmen des Projekts Big Green hat IBM jetzt ein Programm vorgestellt, mit dem die Verbrauchsdaten von z9-Mainframes in Echtzeit überwacht werden können. Der Hersteller plant, ähnlich wie PKW-Hersteller das tun, den durchschnittlichen Energieverbrauch der Rechnerboliden zu veröffentlichen. Die Werte dazu beruhen aber anders als in der Autoindustrie nicht auf Werksangaben, sondern sollen Praxiswerte darstellen. IBM wird dazu bei rund 1000 Anwendersystemen Feldmessungen vornehmen. Das Ziel ist, in einem ersten Schritt durchschnittliche Verbrauchswerte ausgedrückt in Watt pro Stunden zu ermitteln. Daraus sollen dann Wattverbräuche pro Einheit berechnet werden.

Laut IBM zeigten die ersten im August und September bei den Anwendern erhobenen Daten, "dass der typische Energieverbrauch bei nur 60 Prozent des Label- oder Maximum-Ratings" betragen kann. Generell glaubt sich Big Blue mit den Großrechner sowieso unter den Stromsparern in den Rechenzentren. "Ein Mainframe, der mit Linux läuft, kann eine ähnliche Arbeitslast erbringen wie bis zu 250 x86-Prozessoren und verbraucht dabei nur zwischen zwei und zehn Prozent der Energie", wirbt David Anderson, IBM Green Consultant. Neu sei jetzt, dass die Anwender den Energieverbrauch der Mainframes messen können.

Das geschieht mittels der Sensoren, die im Mainframe die aktuellen Verbrauchswerte für Strom und Kühlung erfassen und in Echtzeit auf dem Systemaktivitätsschirm darstellen. Der Anwender kann die Werte mit den aktuell geleisteten Aufgaben korrelieren, so dass sie sich auch bestimmten Projekten zuordnen lassen. IBM plant für die Zukunft, auch ein Werkzeug zur Hochrechnung von Energieverbräuchen zu entwickeln. (kk)