IDC: Europäer haben Chance nicht genutzt

Der Mainframe-Markt wächst, Japan führt bei den Kompatiblen

24.11.1989

MÜNCHEN (vwd) - IBM verliert Anteile am Großrechner-Markt an die Hersteller von steckerkompatiblen Rechnern (PCM). Nach einer Untersuchung des Marktforschungsunternehmens IDC hat der Markt der IBM-kompatiblen Mainframes seit 1985 durchschnittlich um 35 Prozent zugenommen, der Umsatz von IBM in diesem Bereich ist jedoch nur um 17 Prozent gestiegen.

Das Geschäft mit den Jumbos, für 1988 auf knapp 31 Milliarden Dollar geschätzt, wird zu 40 Prozent von der IBM gemacht, während 20,3 Prozent auf die PCMer entfallen. 39,7 Prozent der Mainframes nutzen nicht die IBM-Architektur, ihre Zahl ist seit 1985 jedoch nur um drei Prozent gestiegen. Das gab Erik Hargesheimer, Chef von IDC, Deutschland, bekannt.

Die Japaner haben, so Hargesheimer, bei den Kompatiblen das beste Ende für sich: In der Bundesrepublik stamme zum Beispiel jeder fünfte Mainframe von Fujitsu oder Hitachi. Weitere 20 Prozent seien von Amdahl, Comparex und NAS geliefert worden; hiervon basierten aber wiederum rund drei Viertel auf der Hitachi-Technologie. Hargesheimer: "Die Europäer haben sich eine große Chance entgehen lassen."

Die nicht IBM-kompatiblen Großrechner in der Bundesrepublik kommen laut IDC zu 29 Prozent von Siemens.