Der Linpack-Benchmark

28.07.1995

Das Akronym Linpack bedeutet Linear Algebra Package. Der Linpack- Benchmark, den Jack Dongarra entwickelt hat, stammt aus der Zeit Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre. Er stellt eine Softwaresammlung

(Library) dar, die unter anderem zur Loesung von Gleichungssystemen aus der linearen Algebra dient. Bei einem sogenannten dichtbesetzten Gleichungssystem zum Beispiel muss ein Computer aus 100 Gleichungen mit 100 Unbekannten ein Resultat errechnen.

Diese Subroutine aus dem Linpack-Benchmark waehlte der US- Amerikaner fuer den Test von Rechnern. Grund dafuer war, dass diese Algebraroutinen, die mit dichtbesetzten Gleichungssystemen beziehungsweise Matrizen arbeiten, schon relativ frueh standardisiert wurden. Fuer realitaetsnahe Anwendungen wie duennbesetzte Gleichungssysteme gibt es zudem bis heute noch keine Bibliotheken und Standardsoftware, die sich fuer Leistungsvergleiche eignen wuerden.

Fuer Meuer/Dongarra bot sich die Linpack-Subroutine als Testverfahren zudem an, weil sie praktisch auf allen Rechnern genutzt werden kann.

Fuer die Vergleichbarkeit der Leistung der Superrechner fuehrte das deutsch-amerikanisch Wissenschaftlergespann den Wert "Rmax" ein. Dieser Wert gibt das Maximum der Leistung an, die ein Rechner mit einem beliebig grossen Gleichungssystem erzielen kann.

Der in der Top-500-Liste ebenfalls gebrauchte Wert "Rpeak" hingegen ist rein theoretischer Natur. Diese Angabe ergibt sich aus dem Faktor Taktfrequenz mal Anzahl der Befehle, die ein Rechner gleichzeitig bewaeltigen kann.