Informatikunterricht:

Der Lehrer braucht ein kleines Gerät

27.07.1979

KÖLN (CW) - In Nordrhein-Westfalen, in der Industrie- und Handelskammer Köln, fand ein Treffen von fast 100 Lehrern und Behördenvertretern statt. Ziel war es, sich über die Möglichkeiten Mikrocomputer in Schulen einzusetzen zu informieren und insbesondere festzustellen, ob Rechner dieser Größenordnung überhaupt für den Unterricht und die Schulverwaltung sinnvoll sind.

Die Referenten zeigten zuerst die Entwicklung der Datenverarbeitung im Schulbereich auf und machten deutlich, daß bereits eine große Anzahl von Versuchen gescheitert ist. So können kaum noch Großcomputer in Schulen gefunden werden, aber auch Systeme im Wert von über 150 000 Mark sind nicht über das Versuchsstadium hinausgekommen.

Auch ist der Lehrer heute kaum bereit, als Operator die Verantwortung für ein größeres EDV-System in der Schule zu übernehmen. Was der Lehrer braucht, ist ein praktikables kleines Gerät, mit dem er im Informatikunterricht Algorithmen und Datenstrukturen zeigen kann, in berufsbildenden Schulen muß die Programmiersprache Basic im Zusammenhang mit kommerziellen Programmen und Einsatzbeispielen darstellbar sein.

Einzige Konsequenz ist daher der Einsatz eines Mikrocomputers mit ausreichender Peripherie, wie einem Drucker und Floppy-Disks. Die Referenten zeigten, daß Mikrocomputer in dieser Ausstattung durchaus in der Lage sind, sowohl den kompletten Anspruch des Informatik- beziehungsweise DV-Unterrichts zu erfüllen als auch Aufgaben der Schulverwaltung zu übernehmen.

In einer Vorführung konnten Schulverwaltungsprogramme am TRS-80 in Aktion gesehen werden. Die Abschlußdiskussion zeigte, daß Lehrer und Verwaltungsbeamte vor allen Dingen herstellerunabhängig bleiben möchten, turnusmäßige Veranstaltungen zum Thema wünschen, ferner mehr fachspezifische Problemlösungen und daß ein Informationsaustausch zwischen den Lehrern institutionalisiert werden sollte.