Ein Programmierplatz für Mikrocomputer:

Der Kunde entwickelt seine Software selbst

07.04.1978

MÜNCHEN (pi) - Auch Mikroprozessoren benötigen für jeden Einsatzfall ein speziell zugeschnittenes Programm. Für die Entwicklung von Do-it-yourself bietet Siemens einen kompletten Programmierplatz für Mikrocomputer an. Mit dieser Anlage ist der Kunde imstande, sowohl im eigenen Unternehmen als auch über Timesharing mit einem Großrechner für seinen Bedarf Programme eigenständig zu entwickeln oder abzuändern.

Der von Siemens vorgestellte Programmierplatz umfaßt selbst einen systemeigenen Mikrocomputer, um den ein PROM-Programmiergerät, ein: Floppy-Disk-System, eine Einheit für die telephonische Datenübertragung mit Modem und schließlich eine Datensichtstation, deren Tastatur die Zugangsmöglichkeit für den Benutzer bietet, angeordnet sind. Der Monitor, ein Text-Editor und ein Assembler bilden die "lokalen" Programmierhilfen. Weitere Unterstützung bietet der (Fern-)Anschluß an die Siemens-Rechenanlagen 4004/151 oder 7.750.

Mit dem Programmierplatz kann man ein Programm zunächst ohne Großrechner über die Datensichtstation erstellen. Auch die nachfolgende Übersetzung ist mit der Anlage an Ort und Stelle möglich. Bei umfangreichen Programmen empfiehlt es sich jedoch, auf eine DVA zurückzugreifen und die schnellen Compiler des Betriebssystem BS 2000 zu benutzen. Das nun entstandene Programm wird innerhalb des Arbeitsplatzes getestet, Auszüge von Speicher und Register liefert der Monitor. Das geprüfte Programm wird anschließend unmittelbar auf PROM's gespeichert.

Auch eventuelle Programmfehlern können mit dem Text-Editor ohne weiteres korrigiert werden. Der Programmierplatz für Mikrocomputer bietet somit die Möglichkeit, die wesentlichen Arbeitsschritte bei der Herstellung einer Software in einem Arbeitsgang zu erledigen.