Der Jobwechsel muss bis zum Aufschwung warten

07.01.2005
Das mittlere Management bleibt dem Arbeitgeber treu - auch weil es derzeit wenig Alternativen gibt.

Die Mehrheit der Führungskräfte im mittleren Management ist mit ihrem Arbeitgeber "im Großen und Ganzen zufrieden" und denkt nicht daran, sich nach einer neuen Stelle umzusehen. Die Ergebnisse der jüngsten Befragung der Unternehmensberatung Accenture sind auf den ersten Blick beruhigend für die deutschen Unternehmen. Auf den zweiten Blick resultiert diese neue Loyalität zum Arbeitgeber auch aus der derzeitigen Lage des Arbeitsmarktes, wie die Studie weiter zeigt: 23 Prozent der befragten Manager streben einen Jobwechsel an - der Großteil von ihnen will seine Bemühungen aber erst intensivieren, wenn die Wirtschaft wieder anzieht und sich der Arbeitsmarkt deutlich entspannt. Allerdings rechnen die deutschen Manager erst in 20 Monaten mit spürbaren Verbesserungen und sind damit pessimistischer als ihre Kollegen in anderen Ländern wie den USA, Frankreich, Österreich und der Schweiz, die schon vier Monate früher einen Aufschwung erwarten.

Die Hoffnung auf ein höheres Gehalt

In den Augen von Norbert Büning, Geschäftsführer im Bereich Human Performance bei Accenture, sollten die Unternehmen die latente Wechselbereitschaft ihrer Führungskräfte in der zweiten und dritten Reihe ernst nehmen: "Hier besteht Handlungsbedarf. Eine gezielte Förderung und stärkere Einbeziehung bestimmter Mitarbeiter in strategische Entscheidungen ist dabei ein erster Schritt in die richtige Richtung." Denn jeder Zweite erhofft sich bessere berufliche Möglichkeiten in einem anderen Unternehmen. Dazu gehören nicht nur ein höheres Gehalt, sondern auch mehr Aufstiegschancen. (am)