Mehr Jobofferten in den ersten fünf Monaten

Der IT-Stellenmarkt erholt sich nur langsam

18.06.2004
MÜNCHEN (hk) - In den ersten fünf Monaten 2004 ist die Zahl der freien IT-Stellen gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen, wie die jüngste Adecco-Auswertung der IT-Jobangebote in 40 Tageszeitungen und der COMPUTERWOCHE ergab. Gewachsen ist auch die Anzahl der IT-Jobs auf den Internet-Seiten der 500 größten IT-Firmen.

Laut Analyse von Adecco erschienen von Januar bis Mai diesen Jahres 7311 IT-Stellenangebote, im Jahr davor waren es 6795. Damit zeigt sich, dass der Abwärtstrend bei den Stellenanzeigen in den Zeitungen zum Stillstand gekommen ist. Bereits Ende vergangenen Jahres deutete sich eine zaghafte Verbesserung an, was sich im ersten Quartal dieses Jahres bestätigte, als die Zahl der freien IT-Stellen von 4387 auf 4432 stieg.

Mit 1849 Angeboten entfallen nach wir vor die meisten Offerten auf die Beratungs- und Softwarehäuser, die mit über 20 Prozent auch den stärksten Zuwachs gegenüber dem Vorjahr verbuchten.

Dies bestätigt auch der monatlich von der wwj GmbH in Zusammenarbeit mit Lünendonk und Nomina herausgegebene IT- Job-Index Ende Mai 2004. So ist die Zahl der freien Stellen auf den Internet-Seiten der 500 größten IT-Service- und Softwarehäuser im Vergleich zum Vormonat um rund 3,3 Prozent auf 2690 angestiegen. Wie schon im vergangenen Monat suchten auch im Mai verstärkt mittelständische IT-Unternehmen neues Personal. Lediglich neun Prozent der offenen Stellen entfielen auf die Top 25 Software-Firmen.

Zeitarbeitsfirmen suchen IT-Profis

Ein leichtes Plus melden laut Adecco auch die Maschinenbauer, die Verlage, die Konsumgüterindustrie, die Telekommunikationsbranche und die Finanzdienstleister, die in den letzten Monaten eher für negative Schlagzeilen gesorgt hatten. Und noch etwas fällt in der aktuellen Statistik positiv auf: Die gesamte Dienstleistungsbranche, vor allem die Zeitarbeitsfirmen, suchen Computerfachleute - auch hier aber quantitativ auf niedrigem Niveau.

Gleich aktiv wie im Vorjahr ist mit rund 900 Ausschreibungen der öffentliche Dienst. Bei den Chemikern ist die niedrige Zahl der Offerten aus dem Vorjahr nochmals zurückgegangen, am dramatischsten allerdings in der Luft- und Raumfahrt, die ganze vier Stellen im Print ausgeschrieben hat. Die Nachfrage hat sich auch inhaltlich verändert. Der spektakulärste Zuwachs mit über 70 Prozent auf 765 Jobs entfällt auf den Bereich Organisation und Koordination und hier insbesondere auf die firmeninternen Berater. Die Auseinandersetzungen zwischen Fachbereichen einerseits und IT-Abteilungen andererseits haben im Zuge der gesamten Diskussion um Kosteneinsparungen an Intensität zugenommen, so dass nun die Stunde der großen Kommunikatoren und vor allem der professionellen Projekt-Manager geschlagen hat. Ebenfalls im Aufwind befinden sich die Verkäufer, an die sich 755 Offerten (Vorjahr 657) wandten.

SAP- und Java-Experten gefragt

Nicht mehr rückläufig sind die Positionen für Anwendungsentwickler. Nachdem 2003 ein Rückgang von 50 Prozent zu verzeichnen war, und im ersten Quartal noch einmal um zehn Prozent, ist jetzt ein einstelliges Plus auf 1352 zu verzeichnen. Leicht rückläufig sind dagegen die Jobs im Netzwerk- und Systemumfeld sowie im Rechenzentrum. Eine weitere Auswertung der Stellen ergab, dass Experten mit SAP-Know-how und Java-Kenntnissen gute Chancen haben und dass die Zahl der Anzeigen für Mainframe-Fachleute gegenüber dem Vorjahr nochmals zurückgegangen ist.

Abb: Vor allem Beratungshäuser stellen ein

Elektronikunternehmen und der Öffentliche Dienst halten sich mit Neueinstellungen am meisten zurück. Quelle: EMC/Adecco