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Der IT-Servicemarkt konsolidiert sich

03.07.2006
Übernahmen und Fusionen haben in diesem Jahr stark zugenommen.

Der Trend zur Konsolidierung im IT-Servicemarkt hält an. Dem Brancheninformationsdienst "Computerwire" zufolge ist die Zahl der Übernahmen und Fusionen, in die IT-Dienstleister weltweit involviert waren, in der ersten Jahreshälfte 2006 um 26 Prozent auf 157 gestiegen. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es nur 125.

Zugenommen hat auch der Wert der Deals: Die 20 größten Übernahmen der ersten Jahreshälfte 2006 hatten laut Computerwire ein durchschnittliches Volumen von 472 Millionen Dollar. Im gleichen Zeitraum 2005 waren es noch 230 Millionen Dollar. Den Schnitt gehoben hat dabei vor allem die Ende Mai angekündigte, rund 4,1 Milliarden Dollar schwere Übernahme des Call-Center-Providers West durch die Private-Equity-Firmen Thomas Lee Partners und Quadrangle Group.

Grundsätzlich spielten Private-Equity-Unternehmen bei den in diesem Jahr getätigten Zukäufen eine große Rolle. Im April zahlte Kohlberg Kravis Roberts rund 900 Millionen Dollar für die indische Softwareentwicklungssparte des Elektronikriesen Flextronics. Einen Monat später übernahm ABN Amro Capital Frankreich den Netzintegrator NextiraOne für einen nicht genannten Betrag.

Besonders schnell schreitet die Konsolidierung in Skandinavien voran. Der norwegische IT-Dienstleister EDB Business Partner ASA machte in diesem Jahr bereits mit fünf Zukäufen oder Zusammenschlüssen von sich reden. Der finnisch-schwedische Serviceriese TietoEnator kommt auf drei M&A-Deals. Vor allem aber die Fusion des norwegischen Anbieter Ementor mit dem dänischen Systemhaus Topnordic sowie die Übernahme von Atea (Schweden) brachten den Markt in Bewegung.

Für die Zukunft rechnen die Analysten mit weiteren M&A-Aktivitäten. Für das zweite Halbjahr wurden bereits 81 Deals angekündigt. Die Analysten gehen davon aus, dass die Zahl der im Gesamtjahr getätigten Zukäufe oder Zusammenschlüsse um einiges höher liegen wird als im Jahr 2005, in dem die Servicebranche insgesamt 157 solcher Ereignisse verzeichnete. Als Übernahmekandidat gilt schon seit geraumer Zeit Siemens Business Services (SBS). Auch Atos Orign könnte sich vom derzeitigen Fusionsfieber anstecken lassen, meinen die Experten. (sp).