Der IT-Servicemarkt konsolidiert sich

06.07.2006
Übernahmen und Fusionen nehmen zu.

Die Konsolidierung im IT-Servicemarkt schreitet voran. Dem Brancheninformationsdienst "Computerwire" zufolge ist die Zahl der Übernahmen und Fusionen unter IT-Dienstleistern in der ersten Jahreshälfte 2006 um 26 Prozent von 125 auf 157 gestiegen.

Zugenommen hat auch der Wert der Deals: Das durchschnittliche Volumen der 20 größten Übernahmen stieg laut Computerwire binnen Jahresfrist von 230 Millionen auf 472 Millionen Dollar. Den Schnitt gehoben hat dabei die 4,1 Milliarden Dollar schwere Übernahme des Call-Center-Providers West durch die Private-Equity-Firmen Thomas Lee Partners und Quadrangle.

Private-Equity-Firmen sind auf dem Vormarsch

Private-Equity-Unternehmen sind an Akquisitionen immer häufiger beteiligt. Im April zahlte etwa Kohlberg Kravis Roberts rund 900 Millionen Dollar für die indische Softwareentwicklungssparte des Elektronikriesen Flextronics. Einen Monat später übernahm die französische Niederlassung von ABN Amro Capital den Netzintegrator NextiraOne für einen nicht genannten Betrag.

Besonders schnell konsolidiert sich die Szene in Skandinavien. So machte der norwegische IT-Dienstleister EDB Business Partner ASA in diesem Jahr bereits mit fünf Zukäufen oder Zusammenschlüssen von sich reden. Der finnisch-schwedische Serviceriese Tieto Enator kommt auf drei M&A-Deals. Die Fusion des norwegischen Anbieters Ementor mit dem dänischen Systemhaus Topnordic sowie die Übernahme von Atea durch beide Unternehmen brachten den Markt ebenfalls in Bewegung.

Auch für das zweite Halbjahr wurden weltweit bereits 81 Merger und Akquisitionen unter Beteiligung von Serviceanbietern angekündigt. Nach Einschätzung der Analysten wird die Zahl im Gesamtjahr um einiges höher liegen als 2005 (157 Deals). Als Übernahmeobjekte gelten vor allem Siemens Business Services (SBS) sowie Atos Orign. (sp).