Umfrage des EHI

Der Handel räumt seine IT auf

11.02.2009
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Lösungen für die Filialen

Auf der Filialseite stehe nach wie vor das Thema Kassensoftware ganz oben auf der Prioritätenliste, vermerkt die Studie. Ältere Softwarelösungen stießen angesichts immer komplexer werdender Anforderungen häufig an ihre Grenzen und müssen deshalb ersetzt werden. Ein "größerer Teil" der IT-Budgets werde in den kommenden Jahren allerdings auch auf Seiten der Filialen in Web-basierende Informationsportale fließen. Die technischen Voraussetzungen (beispielsweise DSL-Installationen) seien größtenteils schon geschaffen. Die Portalvorhaben hätten vorrangig drei Ziele: die Unterstützung des Verkaufspersonals bei der täglichen Arbeit, die Schulung der Mitarbeiter und die Personaleinsatzplanung.

Self-Service der Kunden

Knapp 20 Prozent der befragten Unternehmen planen, Self-Checkout-Systeme einzusetzen, weitere zehn Prozent wollen sie zumindest testen. Die Installation dieser Technologie beschränkt sich allerdings weitestgehend auf Unternehmen der Kategorie "Fast Moving Consumer Goods". In welcher Form sich Self-Checkout und Self-Scanning auch im Textilhandel und verwandten Bereichen durchsetzen werden, bleibt abzuwarten.

Neue Zahlungsmethoden

Über die Zukunftschancen innovativer Zahlungsmethoden wie kontaktloses Bezahlen mit Karte oder Mobiltelefon (via Near Field Communication) beziehungsweise Bezahlen mit Fingerabdruck gehen die Meinungen im Handel noch weit auseinander. Am wahrscheinlichsten gilt den Befragten, dass sich mittelfristig das Mobile Payment per Handy und das kontaktlose Zahlen per Karte durchsetzen werden. Das Bezahlen mit Fingerprint wird vor allem aus Privacy-Aspekten eher kritisch betrachtet. Allenfalls können sich kleinere Unternehmen einen Einsatz für Stammkunden vorstellen.

Die Studie "IT-Investitionen im Handel 2009" ist voraussichtlich ab Ende März beim EHI Retail Institute (www.ehi.org) zu beziehen. Wer sich dafür interessiert, dem sollten die Informationen 270 Euro wert sein. (Steria Mummert Consulting kommt übrigens zu einer anderen Einschätzung der IT-Budgets im Handel als das EHI.)