Das war 2009

Der große IT-Jahresrückblick

15.12.2009
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Zwischen Gesichtsbuch und Piepmatz

Viel und vor allem konkret beschäftigt haben sich die Nutzer dagegen mit Social Networks. Online-Plattformen wie Facebook und Twitter erlebten 2009 einen wahren Boom. 58 Prozent der Internet-Nutzer in Deutschland waren Anfang des Jahres auf einer der vielen Plattformen aktiv, mittlerweile dürften es noch deutlich mehr sein. Das Online-Netzwerk Facebook meldete kürzlich 350 Millionen Mitglieder, jedes Quartal kämen weitere 50 Millionen dazu. Twitter will in vier Jahren eine Milliarde Nutzer erreichen. Auch die finanziellen Pläne sind ambitioniert: 2013 soll bei einem Umsatz von 1,5 Milliarden Dollar unter dem Strich ein Gewinn von 100 Millionen Dollar stehen. Diejenigen, die in den vergangenen Jahren derartige Aussagen als Träumereien eher belächelt haben, müssen umdenken. Facebook meldete immerhin einen positiven Cash-flow, und Investoren pumpen Hunderte von Millionen Dollar in die Internet-Companies. Außerdem mehren sich die Anzeichen, dass Facebook und Twitter ernsthaft an einem Börsengang arbeiten. Es scheint also immer noch viel Phantasie im Online-Business zu stecken.

Die Pleiten des Jahres

Nach wochenlangen Querelen rund um eine mögliche Übernahme von Qimonda und langem Feilschen um Staatsbeihilfen musste das einstige Halbleiter-Vorzeigeunternehmen im Frühjahr Insolvenz anmelden. Alle Bemühungen um eine Beteiligung russischer beziehungsweise chinesischer Firmen waren fehlgeschlagen. Ende September begann der Ausverkauf des Mobiliars und des technischen Geräteparks.

Im Januar musste der einstige Netzwerkriese Nortel Gläubigerschutz beantragen. Zuletzt hatte sich das Jahresdefizit auf 5,8 Milliarden Dollar aufsummiert. Alle weiteren Rettungsversuche von Gläubigern und Investoren scheiterten. In der Folge wurden das Unternehmen zerstückelt und die einzelnen Teile an den jeweils Meistbietenden verkauft.