Gestern Krise, heute Aufbruch

Der große Gehaltsreport 2010

02.12.2010
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.

Was eine gute Ausbildung bringt

70 Prozent aller Personen, deren Daten in die Studie eingeflossen sind, verfügen über einen Hochschulabschluss. Und der zahlt sich aus:

  • IT-Fachkräfte mit Universitätsabschluss bekommen im Schnitt 61.600 Euro Jahresgehalt.

  • Ein Fachhochschulabschluss bringt 55.269 Euro.

  • Ein Master-Abschluss hat noch nicht das Niveau des Diploms erreicht, ist aber auf dem besten Wege dahin: Er wird mit 54.000 Euro im Jahr honoriert, ein Bachelor dagegen bringt 6000 Euro weniger. Da die beiden letzten Abschlüsse noch relativ neu sind, sind auch die Teilnehmer der Studie jünger, und das Salär fällt niedriger aus.

  • Absolventen von Berufsakademien oder Fachschulen mit staatlich anerkanntem Abschluss kommen auf 49.400 Euro Jahresgehalt.

  • Wer eine Lehre absolviert hat, verdient 41.500 Euro.

Tim Böger, Personalmarkt: "Aussichten von Quereinsteigern in der IT verschlechtern sich zunehmend."
Tim Böger, Personalmarkt: "Aussichten von Quereinsteigern in der IT verschlechtern sich zunehmend."

Böger stellt fest, dass die Aussichten für Seiteneinsteiger in der IT sich weiter verschlechtern, eine Beobachtung, die auch der Branchenverband Bitkom in einer aktuellen Befragung unter seinen 1500 Mitgliedsfirmen macht. Demnach geht der Anteil der Quereinsteiger von heute 17 Prozent in fünf Jahren auf neun Prozent zurück. "Die meisten Unternehmen wollen Mitarbeiter, die ein Studium oder eine IT-Ausbildung absolviert haben", so Böger. Lediglich im Anwendersupport und der Administration sieht er noch Chancen für Quereinsteiger ohne IT-Ausbildung. Aber dort wird entsprechend wenig gezahlt.

Dass sich Berufserfahrung lohnt, belegen weitere Auswertungen der CW- und Personalmarkt-Studie: Spezialisten mit drei bis sechs Jahren Berufspraxis kommen auf rund 45.500 Euro jährlich. Bei einer Berufserfahrung von sieben bis zehn Jahren liegen die Gehälter im Schnitt bei 53.000 Euro. Wer mehr als zehn Jahre im Geschäft ist, darf sich auf 60.000 Euro Jahresgehalt freuen. IT-Chefs mit mehr als zehn Jahren Berufserfahrung haben sogar rund 30.000 Euro im Jahr mehr im Portemonnaie als ihre Kollegen ohne Personalverantwortung.

Wohl dem, der in einem großen Unternehmen arbeitet, denn dort werden auch dieses Jahr wieder höhere Gehälter gezahlt. Als Faustregel gilt: Je größer das Unternehmen, umso höher die Vergütung. IT-Fachkräfte können in Unternehmen mit über 1000 Mitarbeitern im Schnitt 10.000 Euro mehr verdienen als in Firmen mit 100 bis 1000 Beschäftigten und sogar 17.000 Euro mehr als bei Arbeitgebern mit bis zu 100 Mitarbeitern.

Laut Personalmarkt-Studie erhalten 40 Prozent aller IT-Fachkräfte Prämien. Im Durchschnitt sind das 4500 Euro pro Jahr. Ein Viertel aller Mitarbeiter kommt in den Genuss einer Regelung zur betrieblichen Altersvorsorge (ohne Gehaltsumwandlungen), was 1800 Euro im Jahr entspricht. 12,5 Prozent dürfen einen Firmenwagen fahren, dessen Neuwert im Durchschnitt bei 33.000 Euro liegt.

Wer hat mitgemacht?

• An der Studie haben sich 48 Unternehmen aus der IT beteiligt und Gehaltsdaten zu 508 Positionen geliefert.

• Weitere 14.433 Datensätze stammen aus Direktbefragungen von Fach- und Führungskräften. Insgesamt sind so 14.941 Datensätze in die Studie eingeflossen.

• 34,5 Prozent (5161 Datensätze) stammen von Unternehmen mit bis zu 100 Mitarbeitern, 31,9 Prozent (4762 Datensätze) von Unternehmen mit 101 bis 1000 Mitarbeitern und 33,6 Prozent (5018 Datensätze) von Unternehmen mit über 1000 Mitarbeitern.

• Die Vergütungsberatung Personalmarkt hat Höhe und Struktur der IT-Gehälter in 28 Funktionen untersucht.

• Innerhalb einer Funktion wurde weiter nach Anspruchsstufen differenziert: IT-Berater etwa sind vom einfachen Consultant bis hin zum Manager mit Personalverantwortung analysiert worden.

• Alle Funktionen wurden unterschiedlichen Firmengrößen zugeordnet.

• Personalmarkt hat das Gesamt- und das Grundgehalt sowie alle Nebenleistungen berechnet.

Weniger überraschen dürfte, dass lediglich 7,5 Prozent aller IT-Fachleute eine Überstundenregelung vereinbart haben, die einen monetären Ausgleich der geleisteten Zusatzarbeit vorsieht. Wer eine solche Regelung hat, kann sein Gehalt noch einmal um rund 2400 Euro pro Jahr steigern. Dagegen erhalten rund 70 Prozent der Führungskräfte Prämien. Der Anteil am Gehalt macht meist um die 20 Prozent aus.

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