Ingres-Vice-President: Knackpunkt offene Systeme

Der geplante Einstieg von DEC bei Ingres ist geplatzt

22.06.1990

ALAMEDA (IDG) - Digital Equipment Corp. und Ingres Corp., einen Monat lang in einem heftigen Flirt begriffen, haben ihre Verhandlungen über eine finanzielle Beteiligung des Hardwarehersteller an dem Softwarehaus abgebrochen. Auch eine "technische Partnerschaft", so DEC, wird nicht zustande kommen.

Auf Initiative von Ingres, so die COMPUTERWOCHE-Schwesterzeitung "Computerworld", hatten die Unternehmen erwogen, sich in Form einer Minderheitsbeteiligung von DEC an Ingres zusammenzuschließen. Zielsetzung des SW-Hauses war hierbei, eine zusätzliche Geldquelle aufzutun. "Die Gespräche scheiterten jedoch an der Frage der Unterstützung offener Systeme. Wir sehen keine Möglichkeit einer Kooperation, die uns das nicht erlaubt", verwahrte sich Chris Greendale, Vice-President of Marketing von Ingres, gegen eine Vergatterung durch DEC.

Die Hardware-Company nahm zu Details der Verhandlungen keine Stellung; festgestellt wurden von DEC lediglich das Scheitern der Gespräche sowie die Absicht, weiter mit Ingres in Form von Lizenzierungsübereinkommen zusammenzuarbeiten. Das relationale Datenbanksystem Ultrix/SQL, das auf den Workstations von DEC läuft, stammt aus den Programmierstuben von Ingres. Optional ist das DBMS auch für die DEC-VAXen erhältlich.