Attacken übers Internet

Der Feind in meiner Fabrik

31.01.2014
Von Christof Kerkmann

Die Schwarzmarkt-Preise der Hacker

Kreditkarteninformationen
Vollständige Kreditkartendatensätze gibt es laut dem IT-Sicherheitsdienstleister Symantec im untersuchten Zeitraum von 2009 bis 2010 ab sieben Cent auf Untergrund-Servern von Cyber-Kriminellen. Dabei war die Preisspanne groß. Die Preise

für einen Datensatz bewegten laut Symantec sich zwischen sieben Cent und 100 Dollar. Der Handel mit Kreditkartenssätzen macht sind waren im Untersuchungszeitraum von 2009 bis 2010 die am häufigsten illegal angebotenen Daten. 2009 waren

19 Prozent der illegalen Angebote in den Hacker-Foren Kreditkartensätze, 2010 waren es 22 Prozent.

Online-Banking-Zugänge
Auch der Handel mit Online-Banking-Zugängen spielt eine wichtige Rolle: 16 Prozent der gehandelten Daten waren 2010 Zugangsdaten zu Banking-Accounts, ein Jahr zuvor waren es sogar 19 Prozent. Die Datensätze wurden im Schnitt zu deutlich

höheren Preisen angeboten als die Kreditkarteninformationen. 10 bis 900 Dollar erzielt Symantec zufolge ein Datensatz auf dem Schwarzmarkt.

E-Mail-Accounts
Der Zugang zu E-Mail-Account wurden mit Preisen zwischen einem und 18 Dollar gehandelt. 2009 bezogen sich sieben Prozent der illegalen Angebote auf E-Mail-Accounts, 2010 waren es zehn Prozent.

Attack-Programme
Programme zum Attackieren von Websites spielten 2009 noch kaum eine Rolle auf dem Schwarzmarkt: nur zwei Prozent der Angebote bezogen sich darauf. 2010 waren es aber schon sieben Prozent. Die Programme wurden für fünf bis 650 Dollar gehandelt.

E-Mail-Adressen
E-Mail-Adressen zum Versenden unerwünschter Werbung (Spam) sind in Hacker-Foren Dutzendware: Der Preis für E-Mail-Adressen berechnet sich pro Megabyte an Daten. Ein Megabyte enthält Zehntausende E-Mail-Adressen. Für ein Megabyte an

Adressdaten zahlten Spammer in Hacker-Foren zwischen einem Dollar und 20 Dollar. 2009 bezogen sich sieben Prozent der Angebote in den Hacker-Foren auf E-Mail-Adress-Listen, 2010 waren es fünf Prozent.

Gefälschte Kreditkarten
Falsche Kreditkarten mit echten Personen-Daten, sogenannte Credit Card Dumps, gibt es Symantec zufolge schon ab 50 Cent zu kaufen. Die teuersten Karten gingen für 120 Dollar pro Stück über den virtuellen Tresen. Das Angebot an

gefälschten Kreditkarten ist von 2008 auf 2009 kräftig gewachsen: von zwei auf fünf Prozent der gehandelten Waren. 2010 hielt blieb der Wert bei fünf Prozent stabil.

Komplette Identitäten
Name, Adresse, Geburtstag, Kontoverbindung - solche kompletten Datensätzen einer Person lassen sich von Cyber-Kriminellen beispielsweise für Bestellungen missbrauchen, die nie bezahlt werden. Vollständige Identitäten können die Betrüger

in Hacker-Foren kaufen - laut Symantec schon ab 70 Cent. Die teuersten Datensätze wurden für 20 Dollar gehandelt. Das Angebot stieg von 2008 auf 2009 von vier auf fünf Prozent der gehandelten Daten.

Shell-Skripte
Shell-Skripte sind einfache Programme, die bestimmte Aufgaben erledigen. Auch sie können zum Hacken genutzt werden, beispielsweise, indem ein Shell-Programm sämtliche Wörter eines Wörterbuchs als Passwort ausprobiert. Für die kleinen

Programme wollten Hacker zwischen zwei und sieben Doller haben. Das Angebot an Shell-Skripten ging von 2009 auf 2010 zurück: von sechs auf vier Prozent der gehandelten Waren.

Quelle: Handelsblatt