IDC ermittelt höhere IT-Ausgaben in USA und Fernost

Der europäische IT-Markt soll 1996 um acht Prozent wachsen

31.05.1996

Der insgesamt positive Trend ist, wie es bei IDC heißt, den deutlich gestiegenen Ausgaben für Netzwerke, PCs und Client-Server-Technologien zu verdanken. Trotz der generellen Erholung von der Tiefphase in den frühen 90er Jahren ist dabei allerdings der Anteil Europas an den weltweiten IT-Ausgaben weiter gesunken - von 28,4 Prozent in 1994 auf 27,9 Prozent im vergangenen Jahr. In den USA stiegen die Ausgaben im gleichen Zeitraum um zwölf Prozent auf 212,2 Milliarden Dollar der asiatisch-pazifische Raum und der ROW-Markt (Rest of World) kamen gemeinsam auf 158,2 Milliarden Dollar, was einem Wachstum von 11,2 Prozent entspricht.

Das europäische Marktwachstum wird stark vom investitionsfreundlichen Klima in Großbritannien und Deutschland getragen. Zudem wiesen 1995 nahezu alle westeuropäischen Länder in diversen Marktsegmenten solide Steigerungsraten aus. Hierzu gehörten vor allem die Bereiche PC, Netzwerke sowie Client-Server. Auf der Grundlage dieser Daten erwartet IDC auch für 1996 ein anhaltendes Wachstum.

Zu den wichtigsten Ländern und Trends hat IDC folgendes ermittelt: Mit der britischen Wirtschaft legte 1995 auch die IT-Branche zu - nämlich um über acht Prozent gegenüber 1994. Die Wachstumsmotoren waren dabei die starken Zugewinne im PC-Geschäft sowie eine Reihe neuer Outsourcing-Verträge.

Internet-Markt zieht auch in Europa an

Deutschland, Europas größter IT-Markt, wuchs 1995 um 7,4 Prozent. Treibende Kräfte waren hier ebenfalls der PC-Absatz sowie Standardsoftware und Professional Services. Die Gesamtentwicklung könnte allerdings in diesem Jahr etwas unter den rückläufigen PC-Verkäufen leiden. Trotzdem sehen die Marktforscher vor allem auch die deutschen Consumer mehr denn je an technologischen Verbesserungen und damit hochqualifizierten PCs interessiert. Insgesamt war in allen westeuropäischen Ländern ein starker Anstieg bei den PC-Auslieferungen zu registrieren, was zu einem Gesamtwachstum bei PCs von über 16 Prozent führte - ein Umsatzplus, mit dem das Marktsegment der sogenannten Home-PCs nicht Schritt halten konnte.

Wie zu erwarten, verzeichneten alle westeuropäischen Länder eine starke Nachfrage nach Internet-Hardware und -Software. Hier dürfte, so die Auguren, der Zuwachs 1996 mindestens den Wert den vergangenen Jahres erreichen. Das Gros des Wachstums bei LAN-Hardware entfiel auf Verkäufe von Internetworking-Equipment und intelligenten Hubs (zusammen ein Volumen von rund 5,58 Milliarden Dollar), die sowohl das LAN- als auch das WAN-Networking unterstützen. Im Vergleich dazu blieb 1995 der Markt für Netzwerk-Interfaces relativ statisch.

Prinzipiell haben sich laut IDC Softwareprodukte mit einem Volumen von knapp 32 Milliarden Dollar wieder einmal als umsatzstärkste Komponente im IT-Markt erwiesen. Die Verkäufe stiegen hier im vergangenen Jahr um 8,9 Prozent für 1996 erwartet IDC ein Wachstum von 9,4 Prozent. Zu verdanken sei dieses Ergebnis der Nachfrage nach Anwendungstools und -lösungen. Weniger Zuwächse verzeichneten hingegen die Systemsoftware und Utility-Märkte.

Netzwerkdienste, die sogenannte verwaltete Services wie EDI und E-Mail umfassen, legten 1995 um 15,7 Prozent zu. Die IDC-Prognose für das laufende Jahr liegt hier bei 17,8 Prozent. Insgesamt dürften, wie es in der Untersuchung heißt, Services dieser Art auch künftig zu den am schnellsten wachsenden Segmenten des IT-Marktes gehören.