Der Eurom kostet zirka 600 Mark

13.04.1984

NÜRNBERG (VWD/CW) - Termingerecht zur Hannover-Messe stellte die Philips-Tochter Valvo, allen Unkenrufen zum Trotz, den serienreifen "Eurom" vor. Gute Kunden waren schon zuvor bemustert worden. Ein Unternehmenssprecher geht davon aus, daß nachfrageorientiert Mitte dieses Jahres zirka 80 000 Stück dieses hochintegrierten Btx-Chips produziert werden können. Der Preis wird nach Branchenschätzungen bei 600 Mark liegen.

Der "Eurom", der einen preiswerteren und sehr kompakteren Aufbau eines Btx-Decoders als bisher ermöglicht, enthält neben allen für den neuen Bildschirmtext-Standard notwendigen Attributen und Steuerungen einen Zeichengenerator für alle 520 Zeichen, die im Cept-Standard auf dem Bildschirm dargestellt werden können. Der Speicherbedarf zum Aufbau des Decoders ist mit 48 KB sehr gering, ein im Hinblick auf die angespannte Liefersituation für Halbleiterbauelemente wichtiger Faktor. Der integrierte Schaltkreis der von seiner Struktur her bereits für das Zusammenwirken mit den modernen 16-Bit-Mikroprozessoren ausgelegt ist, läßt sich über die von der Deutschen Bundespost festgelegten Parameter für Btx-Basisterminals hinaus auch 80 Zeichen pro Zeile umschalten.

Eine Darstellung von Farbgrafiken mit einer Auflösung von 480 mal 240 Bildpunkten ist ebenfalls möglich. Durch die Möglichkeit, von integrierter auf externe Synchronisation umzuschalten, können zusätzliche Signalquelle, wie zum Beispiel ein Bildplattenspieler angeschlossen werden, denen im Zusammenhang mit Btx zukünftig eine große Bedeutung zugemessen wird. Darüber hinaus ist das Eurom geeignet, einen Drucker anzusteuern. Bei Valvo sieht man für den neuen Schaltkreis - Bezeichnung SAA 5350 - auch außerhalb des Btx-Bereiches Einsatzmöglichkeiten. Er könne aufgrund seiner Leistungsmerkmale auch in Monitoren für den EDV-Bereich Verwendung finden.