727 Prozent Wachstum für 1996

Der E-Mail-Markt wird von Internet-Technik beherrscht

14.02.1997

Dabei erreichte laut IDC der elektronische Postversand über das Internet 1996 ein sattes Wachstum von 727 Prozent, während der gesamte Messaging-Bereich um 46 Prozent zunahm. Elf von 32 Millionen neuer E-Mail-Anwender haben sich für einen Internet-Account entschieden. Die Zahl neuer LAN-E-Mail-Benutzer stieg um 16 Prozent auf 17 Millionen. Rückläufig waren die Zahlen bei E-Mail-Anwendungen unter Unix sowie auf Midrange- und Mainframe-Systemen.

Von den Herstellern konnte sich die IBM mit ihrer Tochter Lotus den größten Anteil sichern. 27 Prozent der Neueinsteiger entschieden sich für Produkte von Big Blue, was IDC vor allem auf die Unterstützung der Internet-Standards in Lotus Notes zurückführt. Auf den nächsten Plätzen folgen Netscape mit 17 Prozent, Microsoft mit elf Prozent, Qualcomm mit neun und Novell mit sieben Prozent sowie Software. com Inc. und Hewlett-Packard mit je vier Prozent. Microsoft hatte mit seinem "Exchange"-System unerwartet große Schwierigkeiten. Laut IDC war daran vor allem die Tatsache schuld, daß das im April vorgestellte Produkt trotz der Versionsnummer 4.0 in Wahrheit ein Produkt der ersten Generation und entsprechend fehlerbehaftet gewesen sei.

Keine eindeutige Prognose gaben die Auguren zu den Chancen der Messaging- und Groupware-Systeme ab, die Netscape und Microsoft 1997 auf den Markt bringen wollen. Auch wenn Microsofts neuer "Outlook"-Client künftig mit jedem Office-Paket und auch mit dem Exchange Server kostenlos verteilt wird, dürften nicht alle Office-User auch Outlook-Anwender werden. Mark Levitt, der bei IDC für Electronic Messaging zuständig ist, rechnet damit, daß zahlreiche Unternehmen Netscapes "Communicator" allein wegen des Browsers kaufen und dann auch dessen Mail-Komponente verwenden werden.