Green IT

Der Druck auf die IT wächst

23.10.2008
Von 
Jan-Bernd Meyer betreute als leitender Redakteur Sonderpublikationen und -projekte der COMPUTERWOCHE. Auch für die im Auftrag der Deutschen Messe AG publizierten "CeBIT News" war Meyer zuständig. Inhaltlich betreute er darüber hinaus Hardware- und Green-IT- bzw. Nachhaltigkeitsthemen sowie alles was mit politischen Hintergründen in der ITK-Szene zu tun hat.

Fazit

Gartner-Analyst Simon Mingay konnte vor fünf Jahren vielleicht nicht ahnen, was er mit dem Begriff Green IT lostreten würde. Heute ist das Modewort in aller Munde. Trotzdem, so Mingay, hätten bislang nur wenige Manager begriffen, welche Umweltbelastungen sie mit ihrer Unternehmens-IT der Welt zumuten. Das wird sich ändern, ist sich Mingay sicher: "In den nächsten fünf Jahren wird der finanzielle, umweltpolitische, juristische und risikobezogene Druck auf Unternehmen stärker, ihre Organisationen grüner zu machen."

Heizen, was das RZ hält

Der Schweizer IT-Dienstleister GIB-Services in der Gemeinde Uitikon nahe Zürich hat ein Rechenzentrum gebaut, das die Abwärme der Server und Switches durch Wärmetauscher blasen und zum Aufheizen von Wasser für ein nahe gelegenes Hallenbad nutzen kann.

Der Rechenzentrumsbetreiber Hostway aus Hannover temperiert ebenfalls mit der Abwärme seines Rechenzentrums angrenzende Büros.

Die Wilken RZ GmbH setzt Konsolidierungs- und Virtualisierungsstrategien sowie neue Server-Techniken und ein System zum Ausbalancieren der Lastverteilung ein, um 15 Prozent des bisherigen Energieverbrauchs einzusparen. Intelligente Kühlkonzepte helfen dem Unternehmen darüber hinaus, den Energiebedarf seit 2005 konstant zu halten - obwohl die Zahl der genutzten Server pro Jahr um 20 Prozent steigt.

Die Alphaform AG hat ihre dezentral gelegenen Rechenzentren via Server- und Storage-Virtualisierung ebenfalls massiv konsolidiert. So wurde der Raumbedarf um 60, der Energiebedarf um 39 Prozent reduziert.

Das Klinikum rechts der Isar in München setzt nach einem Pilotprojekt im gesamten Klinikum mobile Thin Clients ein und konnte so den Energiebedarf um satte 80 Prozent senken.

Ähnlich GIB-Services und Hostway nutzt die Heinrich-Böll-Stiftung e.V. nach dem Neubau der Zentrale samt Rechenzentrum die dort anfallende Abwärme zur Gebäudeheizung.