Dokumenten-Management

Der DMS-Markt ist in Bewegung

17.03.2010
Von Maximilian Gantner und


Martin Böhn ist Head of Enterprise Content Management (ECM) am Business Application Research Center (BARC). Er berät als Senior Analyst nationale und internationale Unternehmen unterschiedlicher Größen und Branchen in den Bereichen Strategiedefinition, Prozessmanagement und Software-Auswahl. Zu den Themenstellungen hat er zahlreiche Beiträge veröffentlicht und ist ein gefragter Fachreferent.

Bewegung im Markt

Die DMS-Industrie sucht nach wie vor Standards für den Austausch und für Metadaten von Inhalten. Der Content-Management-Interoperability-Standard (CMIS) ist eine Initiative, die von verschiedenen großen Herstellern unterstützt wird. Ziel ist es, die Kopplung unterschiedlicher Applikationen zur Verwaltung und Ablage von Dokumenten anhand von Web-Services zu vereinfachen. So sollen Anwendungen geschaffen werden, die auf Inhalte zugreifen können, die in unterschiedlichen Systemen abgelegt wurden. Ein ähnliches Ziel verfolgen die Spezifikationen JSR 170 und JSR 283 (Java Specification Request), die ebenfalls den Zugriff auf Ablagesysteme definieren.

Funktional verstärkt sich der Trend zu kompletten DMS-Suiten, das zeigen verschiedene Übernahmen und Kooperationen unter den Herstellern. Zudem konzentrieren sich die Anbieter darauf, ihre Lösungen als Plattformen zu etablieren. Portale als virtueller Arbeitsplatz können die notwendigen Informationen und Funktionen aus verschiedenen Quellen in einer Oberfläche darstellen. Viele Hersteller haben zuletzt die Integration von Microsofts Sharepoint vorangetrieben.

Es fehlt an Bauplänen

Der Markt für DMS und Archivsysteme bleibt in Bewegung. Eine Konsolidierung ist ebenso wenig festzustellen wie eine Stagnation in der technischen und funktionalen Entwicklung. Mittlerweile sind die Grundfunktionen sowohl für die Ablage und Verwaltung von Dokumenten als auch zur Bearbeitung in Workflows ausgereift. Ein DMS kann seine Vorteile nur dann entfalten, wenn die Projekte gut geplant und strukturiert umgesetzt werden. Dazu müssen die Unternehmen genau analysieren, was die Software können soll. Andernfalls drohen langwierige Projekte und unzufriedene Mitarbeiter. (jha)