Mit den Post-Gebühren stehen und fallen viele Anwendungen; wer Datex plant ...

...der darf sich nicht verrechnen

19.03.1982

WIEN (eks) - Der Beitrag über Datex in CW 6/82 enthielt in den beiden letzten Spalten der dort abgedruckten Tabelle einen Fehler. Dadurch wurde der Preis für die Übertragung von 100 Byte nach der ursprünglichen Zeitgebühr um den Faktor 60 zu hoch angegeben, während er bei Berechnung nach Gebühreneinheiten einheitlich 85 g beträgt. Mildernder Umstand: Datex-Benutzer wurden damit schonend vorbereitet, denn die korrekte Berechnung ergibt nun Kostensteigerungen um einige 1000 Prozent (und nicht 100 Prozent wie fälschlich behauptet).

Aufgeschreckt durch diesen Postvorschlag protestierten einige besonders Betroffene. Die Post stellt nun ein neue Variante zur Diskussion. Danach soll für jede Anschaltung im Datex-L-Netz eine Gebühr von 30 g verrechnet werden und die im ursprünglichen Ansatz enthaltene Minutengebühr um diesen Betrag vermindert werden. Die Anschaltgebühr wird für jede Herstellung einer Verbindung berechnet.

Dies bedeutet, daß kurze Übertragungen nun um das 10- bis 15fache gegenüber der ursprünglichen Zeitgebühr teurer wären. Hingegen könnten Übertragungen, die länger als eine Minute dauern, bis zu acht Prozent billiger werden. Die möglicherweise gewünschte Konsequenz:

verstärkte Benutzung, von Datex-P (siehe Tabelle).

Schwarzfahren im Datex-P?

Auch im Datex-P ist die Post auf eine Verrechnungslücke gestoßen. Der - an sich bislang kostenlose - Verbindungsaufbau erfolgt durch ein sogenanntes Call/Request-Paket, in das der Benutzer 16 Byte eigene Daten packen könnte. Ein gewifter Benutzer, der keine Daten in 16-B-Päckchen zerhackt, konnte solcherart im Datex-P "schwarzübertragen". Derzeit überlegt man bei der Post daher, auch das Call/Request-Paket als ein Segment zu berechnen. Für kurze Transaktionen, die ursprünglich in einem Segment (= 64 Byte) Platz gehabt hätten, würde dies eine Gebührenverdoppelung bedeuten.

Die Post will die neue Gebührenstruktur bis zur Ifabo im Mai fertig haben. Noch ist daher Zeit, zu diskutieren und die Auswirkungen auf die eigenen Kosten abzuschätzen.