Cloud Provider im Vergleich

Der Cloud-Markt wird erwachsen

29.11.2017
Von 


Maximilian Hille ist Analyst des IT-Research- und Beratungsunternehmens Crisp Research. Seine inhaltlichen Schwerpunkte sind Cloud Computing, Social Collaboration und Mobile Innovations.

Unified Performance Management - APM & Cloud Management werden erwachsen

Da es "die eine" Cloud-Infrastruktur in Zeiten von Hybrid und Multi Cloud nicht geben wird, gehört ein umfassendes Monitoring und Management der Architektur zu jeder anspruchsvollen Umgebung dazu. Gerade wenn die Unternehmen einen großen Teil ihrer Wertschöpfung gestützt durch digitale Prozesse und Produkte erbringen, ist die kontinuierliche Überwachung und Verbesserung der Systeme ein entscheidender Faktor.

Anbieter für Application Performance Management gibt es tatsächlich bereits zuhauf. Auch spezialisierte Anbieter für Cloud Performance Management sind mittlerweile keine Seltenheit mehr. Deswegen entwickelt sich der Markt zunehmend hin zu Unified Performance Management. Hierunter werden Lösungen verstanden, die nicht nur einen bestimmten Teil der IT-Architektur und Performance-Metriken messen, sondern über alle Plattformen und Anwendungen vom Rechenzentrum bis zum Endnutzer ihre Wirkung entfalten können.

Dabei ist vor allem das Schnittstellen- und Feature-Set der entscheidende Abgrenzungsfaktor. Viele der Anbieter sind Cloud-Software-Provider, die ihre Entwicklung aus den USA steuern. Sie grenzen sich vor allem dadurch ab, wie tief ihre Analysen insbesondere in die einzelnen Cloud-Infrastrukturen ermöglicht werden. Hier lohnt sich oft ein tieferer Blick und die detaillierte Analyse der Portfolios, da nicht alle Anbieter in Sachen Cloud Management schon so weit sind, wie sie es möglicherweise vorgeben.

Managed Public und Hybrid Cloud Service Provider - Jeder will einer werden

Die Analyse der Managed Public und Hybrid Cloud Provider wurde im Vergleich zum Vorjahr aktualisiert. Erneut wurde zwischen zwei Kategorien unterschieden, sodass die unterschiedlichen Anforderungs- und Angebotsprofile entsprechend der tatsächlichen Nachfrage abgebildet werden konnten.

Eine Hand voll Provider hat in den letzten Monaten seine Strategie verändert oder ist vom Markt verschwunden. Eine weitaus größere Zahl an Dienstleistern ist jedoch hinzugekommen und kann mittlerweile auf Basis einer eigenen Strategie, Angebotsliste, Partnerlandschaft und Referenzprojekten ein echtes Business vorweisen. Das ist Fluch und Segen für die Anwender zugleich. Zum einen wächst die Auswahl und auch regionale Systemhäuser und Transformationspartner kommen als Dienstleister in Frage. Zum anderen fällt aber auch die Selektion zunehmend schwerer, da die äußerlichen Wertangebote auch hier schwer zu unterscheiden sind.

Den Anwendern sei hier geraten, vor allem die eigenen Präferenzen und Zielsetzungen beim Sourcing in den Vordergrund zu rücken. Die Unterscheidung der Dienstleister erfolgt nicht mehr danach, wie viele Elemente der Wertschöpfungskette von der Planung bis zur Optimierung abgedeckt werden, sondern welche speziellen Fähigkeiten in Sachen Integration, Hybrid Cloud, Anwendungsentwicklung oder neuen Trend-Technologien vorhanden sind. So kommt jedes Unternehmen zu einem unterschiedlichen Ergebnis, erhält aber im Rahmen des Anbietervergleichs eine wichtige Vorauswahl für die anstehende Providerwahl.