Privat- und Geschäftskundensegmente verschmelzen
CW: Wie richtet die T-Systems ihr Portfolio darauf aus?
Clemens: Wir setzen auf die Virtualisierung. Sie erlaubt es der Telekom, das Portfolio in alle Richtungen auszudehnen. Mit ihr können wir sowohl dynamische SAP-Services für Großkunden als auch virtuelle Server für Privatkunden betreiben. Wir bieten heute bereits Lösungen an, die gegenüber Amazon wettbewerbsfähig sind.
CW: Wollen Sie in den Preiswettbewerb mit Amazon einsteigen?
Clemens: Nein, unser Angebot stellt mehr Service bereit. Wir sprechen hier aber nicht über ein T-Systems-, sondern über ein Telekom-Thema. Der Konzern treibt die Cloud-Angebote insgesamt voran. Die Telekom hat den Marktzugang zu den privaten und mittelständischen Kunden. T-Systems ist Europas Nummer eins im IT-Servicemarkt, die Telekom bedient den Privatkunden genauso wie den Mittelstand.
Es gibt drei Themen, die den IT-Markt künftig dominieren: Realtime, Mobilität und always-on. Die Zeiten der Batch-Verarbeitung sind endgültig vorbei. Wenn Unternehmen Daten in Echtzeit verarbeiten, brauchen Sie dynamische Rechenkapazitäten und zentrale Speicherressourcen. Und die können sie aus der Trusted Cloud beziehen. Durch den Trend zur Mobilität werden Desktops, Laptops und Notebooks verschwinden. Die Zukunft gehört den virtuellen Desktops. Zur Gesamtlösung gehört schließlich ein permanent verfügbares Netz inklusive Quality of Services. Wenn Unternehmen in einer Virtual-Desktop-Umgebung arbeiten, sind sie auf leistungsstarke und zuverlässige Netze angewiesen. Die Deutsche Telekom ist ebenso Telekommunikations- wie IT-Konzern. Sie hat eine damit ungleich bessere Position als Anbieter, die in einer solchen Umgebung nur Baukästen liefern.
- Die Geschichte der Telekom
Aufstieg, Krisen und Skandale. Wie sich die Telekom vom verkrusteten Staatsbetrieb zum internationalen ITK-Player entwickelte. - 2015
Den Sponsoring-Vertrag mit dem FC Bayern München hat die Telekom bis 2017 verlängert. - Vectoring statt Glasfaser
Den Netzausbau treibt die Telekom nicht, wie viele wünschen, vor allem mit Glasfaser voran, sondern auch mit Vectoring, einer Technologie, die mehr aus den vorhandenen Kupferadern holen soll, aber auch beim Endkunden viel Strom verbraucht. - All-IP und IPTV
Mit dem IPTV-Service Entertain bringt die Telekom eine stetig steigende Programmflut nach überall. - November 2015
Das neue Twin-Core-Rechenzentrum der Telekom in Biere realisiert mit seinem unweit gelegenen Zwilling eine hochsichere Public Cloud. - Connected Car
Die Connected Cars, in deren Entwicklung die Telekom beträchtlich investiert, sind untereinander und stets auch mit einer (Telekom-)Cloud verbunden. - Smart Home
Mit Qivicon lassen sich alle vernetzten Systeme in Haushalten zentral steuern. - Smart City
In der mit Sensor- und M2M-Technik gespickten Smart City werden Autofahrer bei der Parkplatzsuche unterstützt. - Innovationen sollen die ...
... Telekom endlich dauerhaft aus der Defensive bringen. Zuständig dafür: der Leiter des P&I-Bereichs, Thomas Kiessling - Timotheus Höttges, ...
... muss sich unter anderem mit Altlasten aus dem US-Markteinstieg von T-Mobile herumschlagen. Zudem steht ein großer personeller Aderlass an mehreren Standorten bevor. - Neue Frauen für den Telekom-Vorstand:
Ex-McKinsey-Beraterin Claudia Nemat übernimmt den Bereich EMEA, Ex-Hochschulchefin Marion Schick die Personalleitung. - Noch Wüstenei, ...
... bald Deutschlands größtes Rechenzentrum: Bei Magdeburg baut die Telekom neue Ressourcen fürs Cloud-Geschäft - Noch-Telekom-Boss ...
... und der inzwischen verstorbene Apple-CES Steve Jobs feiern zusammen 20 Jahre Mobilfunk, natürlich mit dem iPhone - Mit neuen Anwendungen ...
... wie Smart Meters (siehe Bild) oder Remote-Gesundheitskontrolle versucht die Telekom, noch mehr Verkehr auf die Mobilnetze zu bringen und gleichzeitig neuartige Endgeräte zu verkaufen - Zur Mobile World 2011 ...
... präsentiert die Telekom ihren ersten LTE-Stick. - 2008:
Fehltritt mit Folgen – Manfred Balz tritt als erster Vorstand für Datenschutz, Recht und Compliance der Telekom sein Amt an. - Anja Feldmann:
Feldmann leitet seit 2006 den Lehrstuhl für „Intelligent Networks“ und „Management of Distributed Systems“ der Deutsche Telekom Laboratories, einem An-Institut der Technischen Universität Berlin. Sie erhält den Leibnitz-Preis für ihre Konzepte eines Internet 2. - 2007:
Friedrichshafens Oberbürgermeister Josef Büchelmeier, Ferdinand Tempel, Leiter T-City Repräsentanz und Bereichvorstand Technik T-Home Friedrich Fuß freuen sich über die Auswahl von Friedrichshafen als T-City. - 2006:
Nach Kai-Uwe Ricke soll der ehemalige T-Online-Manager René Obermann Ordnung in das Telekom-Geschäft bringen. - Am 1. Januar 2005 ...
startete die LKW-Maut, an deren Realisierung T-Systems maßgeblich beteiligt war. - Von 2002 bis 2006 ...
steuerte Kai-Uwe Ricke als Telekom-Vorstand die Geschicke des Unternehmens. - 2000:
Der schicke Robert T-Online wirbt für den Börsengang des gleichnamigen Telekom-Ablegers. Für die Anleger am Ende eine Pleite. Insofern wäre ein Pleitegeier wohl das bessere Symbol gewesen. - 1998:
Die Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation – heute Bundesnetzagentur – die in diesem Gebäude in der Bonner Tulpenallee residiert, nimmt ihre Arbeit auf und sollte der Telekom noch viel Ärger bereiten. - 1996:
28,50-DM-Mann (so hoch war der Aktienpreis für Privatanleger) Ron Sommer zieht als CEO den ersten Börsengang der Telekom durch. - Tim Berners Lee:
Der Erfinder des World Wide Web, das ab Anfang der 90er seinen Siegeszug antrat und auch das Geschäft der Telekom mit DSL-Anschlüssen beflügelte. - Start des D1-Netzes 1992:
Dieser Chip machte es möglich, über D1 zu telefonieren - Erst 1966 ...
wurde die letzte Handvermittlungsstelle auf automatisierten Betrieb umgestellt. Das Fräulein vom Amt starb aus. - 1965:
Telefonieren auch in die USA über den Satelliten Early Bird. - 1961:
Für heutige Verhältnisse gigantisch mutete das erste Telefon für das A-Netz an, das 1958 startete. - 1904 ...
installierte Quante in Berlin die erste Telefonzelle - 1877 ...
funktionierte in Berlin das erste Telefon, hergestellt von Siemens.
CW: Andere Anbieter arbeiten auch an durchgängigen Services, beziehen aber auch das Endgerät mit ein, nicht umsonst besetzen Google, Apple und Amazon den Client-Markt.
Clemens: Gehen sie da mal und fordern bestimmte Verfügbarkeiten ein. Fragen Sie mal nach, wo Ihre Daten sind.
CW: Die Provider verbessern permanent ihre Angebote.
Clemens: Für uns ist wichtig, dass wir für jeden Kunden ein adäquates Produkt im Portfolio haben. Mit einem Marktplatz geben wir dem professionellen Anwender die Auswahl unter unterschiedlichen Lösungsanbietern und Produkte. Wir vereinbaren mit den Lösungspartnern Regularien und ergänzende Services. Dazu gehört auch die Transparenz darüber, wo die Daten gehostet werden. Die Sicherheitsanforderungen gestalten wir je nach Anforderungen der Kunden, eine Bäckerei hat anderes Bedürfnis als ein Maschinenbauer aus dem gehobenen Mittelstand.
Das Leistungsspektrum decken Telekom, T-Systems und Strato gemeinsam ab. Wir können eine hochskalierbare Umgebung anbieten, die dem deutschen Datenschutz entspricht.
CW: Bislang war T-Systems ausschließlich für die Geschäftskunden zuständig. Ist das jetzt hinfällig?
Clemens: Durch Cloud Computing verschwimmen die Grenzen. Wir sind eine Company und bieten ein Portfolio vom Großkunden bis zum Privatkunden an.
CW: Also könnten Ihre Key-Accounter künftig auch als Telekom-Mitarbeiter zum Großkunden gehen.
Clemens: Prinzipiell schon, nun haben wir uns aber insbesondere im Ausland auch einen Brand erarbeitet, den wir nicht leichtfertig aufgeben werden. Wir sind die Deutsche Telekom.
CW: Firmenkunden werden ihre Cloud-Plattform kaum mit Millionen Privatkunden teilen wollen.
Clemens: Nein, so wird es nicht sein, deshalb trennen wir die Plattformen.