HTML5 öffnet Einfallstore

Der Browser, dein neuer Feind

07.12.2011
Von 


Simon Hülsbömer betreut als Senior Research Manager Studienprojekte in der Marktforschung von CIO, CSO und COMPUTERWOCHE. Zuvor entwickelte er Executive-Weiterbildungen und war rund zehn Jahre lang als (leitender) Redakteur tätig. Hier zeichnete er u.a. für die Themen IT-Sicherheit und Datenschutz verantwortlich.

Wie kann man sich schützen?

Um sich vor browser-basierten Botnetzen einigermaßen sicher zu fühlen, sollten zumindest alle Firefox-Anwender das Browser-Plug-in NoScript installieren, das die Funktionsweise von JavaScript auf nicht vertrauenswürdigen Websites einschränkt und so bereits das serverseitige Laden des Schadcodes zu verhindern versucht. Die für alle Systeme geeignete TrendMicro-Lösung BrowserGuard wird mit ihren "fortschrittlichen heuristischen Techniken" beworben, mit deren Hilfe anhand von Verhaltensveränderungen in der Nutzerumgebung mögliche Schädlinge ausfindig gemacht werden sollen. Was sie wirklich hilft, ist noch nicht abschließend bewertet.

Kommt da noch mehr?

Mittelfristig sind desto mehr ähnlich intelligent gelagerte, zielgerichtete Attacken zu erwarten, je stärker der Browser selbst zum Betriebssystem wird. Auch dank HTML5-Features wie FileRead und FileWrite, die sich noch in der Entwicklung befinden, vergrößert sich der Einfluss des Browsers innerhalb der lokalen Clients immer weiter. Stephanus Schulte, Technical Evangelist für Windows und den Internet Explorer bei Microsoft, ist sich sicher, dass die Browser-Hersteller mithelfen müssen, ganzheitliche Sicherheitskonzepte für lokale Clients zu entwickeln. Es dürfe keine Browser-Lösungen mehr geben, die nicht bereits während des Codings die möglichst vollständige Vermeidung potenzieller Schwachstellen für sich als absolutes Hauptziel in Anspruch nähmen.

"Wir appellieren aber auch jetzt schon an unsere Unternehmenskunden, sich eine grundlegende Browser-Strategie zu überlegen", berichtete Schulte jüngst im COMPUTERWOCHE-Gespräch. Die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen wie Microsoft (IE), Apple (Safari), Google (Chrome) und der Mozilla Foundation (Mozilla) gestalte sich seit vielen Jahren produktiv, was die gegenseitige Unterstützung in der Entwicklung sicherer Browser betreffe. Steigerungspotenzial ist nichtsdestotrotz immer da. (sh, mit Material von TrendMicro)