Umsatzsteigerung bei sinkendem Auftragseingang

Der BK-Bereich von SEL steckt weiter in der Krise

12.01.1990

STUTTGART (vwd) - Die Standard Elektrik Lorenz AG (SEL) hat in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahrs '89 ihren Umsatz um fast zehn Prozent auf 2,54 Milliarden Mark steigern können. Durch den Verkauf der CTM-Computertechnik und den allgemeinen Preisverfall verzeichnete der Bereich Bürokommunikation allerdings Einbußen.

Wie dem neuesten Aktionärsbrief von SEL zu entnehmen war, erwartet das Unternehmen für das Gesamtjahr '89 einen "leichten" Umsatzanstieg. Er ist laut SEL in erster Linie auf die Übergabe einer höheren Anzahl von digitalen Telefonvermittlungen des "Systems 12" an die Deutsche Bundespost zurückzuführen.

Man arbeite sowohl an der Verbesserung der Kostensituation in den internen Dienstleistungszentren als auch an dem bereits eingeleiteten Sanierungskonzept für den Bereich Bürokommunikation. Dieser werde sich auch in diesem Geschäftsjahr belastend auf das SEL-Ergebnis auswirken, umschrieb der Vorstand die Einbußen schönfärberisch.

Die Verantwortlichen führen den Umsatzrückgang in diesem Bereich insbesondere auf den Verkauf der CTM Computertechnik Müller GmbH Konstanz, zurück. Bereits im Juli letzten Jahres hatte der Konzern die erst 1986 vollständig übernommene Gesellschaft an die beiden Ex-Commodore-Manager Harald Speyer und Walter Bartholomä verkauft (siehe COMPUTERWOCHE vom 7. Juli 1989, Nr. 28, Seite 1).

Der Auftragseingang der ersten neun Monate unterschritt allerdings den des Vorjahreszeitraums um 4,8 Prozent. Für das gesamte Jahr erwartet SEL einen Rückgang des Auftragsbestandes um 1,5 Prozent auf knapp 3,9 Milliarden Mark. Die Investitionen hat man auf 98 (119) Millionen Mark verringert. Außerdem sei die Zahl der Beschäftigten bis zum 30. September weiter auf 21 520 (23 081) reduziert worden. +