Der "beste Freund" des Netz-Admins expandiert nach Europa

10.10.2007
Acht Jahre nach Gründung will der texanische Netz-Management-Spezialist Solarwinds mit einer Niederlassung in Cork, Irland, seinen Bekanntheitsgrad in Europa erhöhen.

Mit der Expansion nach Europa hofft Solarwinds, das gegenwärtige Wachstum weiter voranzutreiben. So erwirtschaftet das Unternehmen derzeit rund 80 Prozent seiner Einnahmen in den USA. Aus Europa, dem Nahen Osten und Afrika, wo ein ähnlich großer Markt existiert, kommt ein Großteil der restlichen 20 Prozent. Als Länder mit hohem Zuwachspotenzial sieht Solarwinds vor allem Großbritannien, Deutschland, die skandinavischen Länder und Frankreich.

Der Anbieter von Netz-Management-, -Monitoring- und Discovery-Software hat sich in Netzwerkkreisen durch seine praxisnahen Lösungen einen Namen gemacht, obwohl er bislang weitgehend auf Marketing verzichtet und seine Produkte primär als Downloads auf seiner Website vertrieben hatte. So zählt Solarwinds inzwischen bereits mehr als eine Million Nutzer für seine kostenlosen Tools für Netzadministratoren. Rund 45.000 Kunden weltweit setzen Solarwinds kostenpflichtige Lösungen ein, darunter Unternehmen wie Staples, T-Mobile oder Mercedes. Bestseller ist das "Engineers Toolset", eine Art Schweizer Messer für Netze, das aktuell rund 30.000 Kunden einsetzen. Weitere 2000 Nutzer kommen laut Solarwinds pro Quartal hinzu. Mit einem Preis von unter 1400 Dollar habe das aus etwa 50 Windows-basierenden Tools bestehende Produkt keine ernsthafte Konkurrenz, erklärte Chief Product Strategist Kenny Van Zant im CW-Gespräch den Erfolg des Angebots.

Generell richtet sich Solarwinds mit seinen Lösungen an Unternehmen mit 100 bis 10.000 Mitarbeitern. Die Company besetzt damit eine Nische zwischen kleinen Tool-Anbietern und den großen Plattform-Lieferanten wie Hewlett Packard, IBM und CA. "Wir bieten ein in wenigen Stunden einsetzbares und fertig konfiguriertes Download-Produkt, das Nutzer zudem 28 Tage kostenlos testen können", erläutert Van Zant. Gerade mittelgroße Firmen hätten weder Zeit noch Geld, eine Lösung sechs Monate lang auszurollen. Letztendlich entschieden sich daher viele Netztechniker für eine Open-Source-Lösung oder eine Eigenentwicklung.

Mit den hochskalierbaren "Highend-Lösungen" "Orion" (Netz-Performance-Monitoring) und "Cirrus" (Konfigurations-Manager) könne Solarwinds aber auch im Großkundenumfeld ernsthaft mit den großen Playern konkurrieren, so der Manager. In einer Reihe von großen Unternehmen habe der CIO zwar Abertausende von Dollars für eine Framework-Plattform ausgegeben, tatsächlich griffen die Netztechniker bei ihrer tägliche Arbeit aber auf Orion zurück. (mb)