Modelle helfen beim Planen
Den Königsweg zur SOA gibt es nicht, argumentiert wiederum Wolfgang Beinhauer vom Fraunhofer-Institut Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO). Nach seiner Erfahrung können völlig konträre Vorgehensweisen zum Erfolg führen. Zwar komme von Experten immer wieder der Rat, mit kleinen Pilotprojekten zu beginnen. Doch in der Praxis funktioniere auch der umgekehrte Weg: "Manche Unternehmen bauen in einem aufwändigen Verfahren erst die komplette Infrastruktur, bevor sie den ersten Service einführen." Eine Firma, deren Namen er nicht nennen will, habe eine komplette SOA unter dem Deckmantel eines Forschungsprojekts entwickelt. Beinhauer: "Von einem Tag auf den anderen wurde das System dann live geschaltet."
Beim Aufbau einer SOA helfen auch theoretische Modelle von Beratern und Analysten. Gartner etwa unterscheidet drei Stufen von SOA. Auf der ersten Ebene geht es um die klassische Anwendungsintegration mit Hilfe von Service-Wrappern oder einem Enterprise Service Bus (ESB), erläutert Hestermann. Schon weiter fortgeschritten ist das Wiederverwenden von Legacy-Komponenten, beispielsweise in Mashups und Portalen. Die Königsdisziplin sieht Gartner in modellbasierenden Anwendungen mit einer klaren Trennung zwischen Programmcode und Prozessbeschreibung