Der Ausstieg ist riskant und teuer

05.04.2005
Von Eberhard Schott

Die betroffenen Mitarbeiter rechtzeitig ins Boot holen

Je tiefer die Dienstleister in die IT einsteigen, desto schwerer fällt die Trennung.
Je tiefer die Dienstleister in die IT einsteigen, desto schwerer fällt die Trennung.

Diese Probleme gewinnen an Bedeutung, je weiter ein Outsourcing-Projekt fortgeschritten ist. Wenn zu viele Mitarbeiter dem Übergang widersprechen, ist die reibungslose Übernahme des Betriebs gefährdet. In der Folge kann auch die Motivation der auf Seite des Anwenderunternehmens involvierten Manager und Mitarbeiter leiden, weil die Arbeitslast zu groß wird.

Konfliktdämpfend könnte sich auf den Verlauf des Übergangsprojekts auswirken, dass bei einer Trennung die Reputation des Dienstleisters auf dem Spiel steht. Das Management des alten Outsourcing-Anbieters wird im eigenen Interesse alles unternehmen, um in dieser Situation einen kooperativen Eindruck zu erwecken. Um nicht mögliche andere Kunden zu verschrecken, wird der IT-Dienstleister im günstigsten Fall sogar über den vertraglich vereinbarten Einsatz hinausgehen, um das Beziehungsende für alle Seite unproblematisch zu gestalten.

Auch die Anbieter wollen ein reibungsloses Vertragsende

Wie wichtig Outsourcing-Anbieter ein reibungsloses Vertragsende nehmen, zeigt exemplarisch der IT-Dienstleister EDS, der diesem Thema eigens einen Artikel in einem vom damaligen Geschäftsführer herausgegebenen Buch widmete. Dort wird ein erfolgreicher Backsourcing-Fall unter dem Titel: "There is a life after Outsourcing" von einem Verantwortlichen des Kunden Porsche dokumentiert. Helmut Dorfmüller, damals DV-Chef bei Porsche, betont darin, dass diese Rückabwicklung mit einem "innerhalb der IT-Branche weit verbreiteten Vorurteil" aufräumt: "Outsourcing muss nicht abhängig machen."