Wenn der Chef wechselt

Der "Alte" geht, der "Neue" kommt ...

27.12.2010
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Renate Oettinger war Diplom-Kauffrau Dr. rer. pol. und arbeitete als freiberufliche Autorin, Lektorin und Textchefin in München. Ihre Fachbereiche waren Wirtschaft, Recht und IT. Zu ihren Kunden zählten neben den IDG-Redaktionen CIO, Computerwoche, TecChannel und ChannelPartner auch Siemens, Daimler und HypoVereinsbank sowie die Verlage Campus, Springer und Wolters Kluwer. Am 29. Januar 2021 ist Renate Oettinger verstorben.
Vorgesetzte, die sich in ihre neue Position vorsichtig einarbeiten, erleichtern die Integration. Tipps für den Übergang
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Immer wieder kommt es in Unternehmen bei der Integration von neuen Managern zu kleinen Katastrophen. Dabei kann ein wenig Vorsicht einen guten Übergang vom alten auf den neuen Chef leicht möglich machen.

Genau wie neue Mitarbeiter eingestellt werden, kommen auch neue "Chefs" ins Unternehmen. Aus den Nachrichten kennt man aber nur die Notübernahmen, wenn eine Firma, ein Verein, eine Organisation kurz vor dem Aus steht. Manchmal sind diese Nothelfer dann erprobte Manager, manchmal alte Hasen und oft schon Insolvenzverwalter. Mit ihren einsamen Entscheidungen schaffen sie es manchmal, ein Unternehmen aus der Krise zu führen, manchmal klappt es aber auch leider nicht.

Der größte Teil der leitenden Mitarbeiter wird aber in ganz normal funktionierenden Unternehmen eingestellt. Erfolg buchstabiert sich hier nicht durch einsame Entscheidungen, sondern durch einen behutsamen Integrationsprozess. 10 Punkte helfen, sich schneller und erfolgreicher als Vorgesetzter zu integrieren.

Never change a running system

Viele Manager kommen mit neuen frischen Ideen ins Unternehmen und setzen sich das Ziel, diese so schnell als möglich umzusetzen. Aber die Abteilung hat bisher funktioniert, extreme neue Ideen könnten das zerstören. Man sollte erst lernen, wie das Unternehmen bisher organisiert ist, um dann notwendige Änderungen behutsam Stück für Stück einzuführen.

Fähigkeiten der Mitarbeiter entwickeln

Ein Manager führt eine Abteilung, er macht nicht die Arbeit seiner Mitarbeiter. Viele Bereichsleiter lassen sich durch ihre eigenen Fachkenntnisse dazu verleiten, selbst tätig zu werden, wo Sachbearbeiter zuständig sind. Das wirkt demotivierend auf das gesamte Team. Besser ist es, die Fähigkeiten der einzelnen Mitarbeiter so zu entwickeln, dass die zu erledigende Arbeit bewältigt werden kann.

Externe Netzwerke bilden

Erstes Ziel eines Abteilungsleiters sollte es sein, seine Geschäftspartner wie Kunden oder Lieferanten kennenzulernen. Dabei macht es Sinn, diese Besuche zusammen mit Mitarbeitern aus dem eigenen Team durchzuführen. Man hat Zeit für Vier-Augen -Gespräche, und man sieht, wie der Mitarbeiter beim Geschäftspartner agiert.