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Denic-Chefin stärkt ICANN den Rücken

19.07.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach Ansicht der für die Verwaltung der .de-Domains zuständigen Denic e.G. gibt es zum Adressenvergabegremium Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) keine Alternative. "Ein einheitliches System ist die Basis des Internets", sagte Denic-Chefin Sabine Dolderer. "Ohne eine Stelle, die zentral die wichtige technische Ressource verwaltet und in Zusammenarbeit mit der Internet-Community eindeutige Parameter und Protokolle pflegt, kann ein globales Internet nicht funktionieren" so die Denic-Chefin.

Hintergrund der Äußerungen Dolderers ist unter anderem eine Ankündigung des deutschen Unternehmens Business Oriented Root Network (BOroon) und der französischen Firma Common Internet Network Information Centers Society (CINICS). Beide hatten in der vergangenen Woche bekannt gegeben, dass sie ein europaweites Verwaltungssystem für Top Level Domains unabhängig von der Icann aufbauen wollen.

Nach Ansicht der Denic-Chefin würden parallele Adressräume die globale Erreichbarkeit, Stabilität und Verlässlichkeit der Adressierungen im Netz gefährden. Das gelte vor allem für das Domain Name System (DNS), das die Verknüpfung zwischen den Domain-Namen und den numerischen Rechneradressen herstellt. Das DNS ist hierarchisch aufgebaut und erfordere daher zwingend eine einzige, zentrale oberste Ebene: den so genannten Root Server. "Es ist also schon technisch gar nicht möglich, ein für breite Nutzerschichten ausgelegtes Internet ohne eine zentrale Stelle zu betreiben, die verantwortlich diese Einträge koordiniert. Und diese Stelle ist die ICANN ", so Dolderer.