Den KI-Winter ueberstanden

01.09.1995

Nach dem "KI-Winter" zu Beginn der 90er Jahre, als zahlreiche Projekte im Bereich der Kuenstlichen Intelligenz scheiterten und eine Reihe von Softwarehaeusern aufgeben musste, ist es um die Kuenstliche Intelligenz stiller geworden. Doch die KI lebt, so meint zumindest Uwe Gill, geschaeftsfuehrender Gesellschafter der Mainzer Insiders GmbH und international anerkannter Technologieexperte.

Gill promovierte am Massachusetts Institute of Technology (MIT) im Fach Informatik und ueberzeugte mit seinen Leistungen nicht nur die Professoren, sondern auch die IBM. Angeheuert als KI-Projektleiter hielt es den Wissenschaftler allerdings nicht sehr lange bei dem behaebigen IT-Giganten; Bereits mit 25 Jahren gruendete der heute 40jaehrige mit einem Startkapital von 20 000 Mark seine eigene Firma, die Insiders GmbH.

Bisheriger Hoehepunkt im Leben des im Alter von drei Jahren erblindeten Wissenschaftlers war die Wahl zu einer der "outstanding young persons of the world" im Jahr 1992. Gill wurde auf dem Weltkongress der Wirtschaftsjunioren in Miami zu einem der zehn herausragendsten und aussergewoehnlichsten Jungunternehmer der Welt gewaehlt. Mit seinem Softwarehaus, das zur Zeit 28 promovierte Wissenschaftler beschaeftigt, entwickelte der Visionaer einen Grossteil der in Deutschland eingesetzten Expertensysteme. Insiders arbeitet mit den wichtigsten KI-Forschungsinstituten im In- und Ausland zusammen.

Gill, der auch in Suedostasien und den Vereinigten Staaten in grosse Projekte involviert ist, gilt hierzulande als streitbare Figur. Vehement kritisiert er immer wieder die Technologiefeindlichkeit in diesem Land und die Restriktionen, die der Wirtschaft und Wissenschaft durch die Gewerkschafts- und Tarifpolitik auferlegt wuerden. Er macht sich offen fuer die Foerderung der kuenftigen wissenschaftlichen Elite stark.