Den Computer nutzen und verstehen

14.08.1986

ERLANGEN-NÜRNBERG (CW) - Von den "versteinerten Anwendungsbeispielen" im Unterricht wegkommen wollen die Dozenten am Lehrstuhl für Didaktik der Mathematik an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg. Ihr Werkzeug: der Computer. Über Modellversuche zu Lehrplanentwürfen hinaus arbeiten Hochschule und Industrie in Feldarbeit zusammen.

Mit dem Rechner sollen aus traditionellem Unterrichtsmaterial Sachaufgaben erarbeitet und gleichzeitig das Thema Mikroelektronik in den Unterricht einbezogen werden. Dazu laufen an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg seit 1981 Untersuchungen. Die Arbeit bezieht sich sowohl auf die Problemstellung einer informationstechnischen Bildung wie auf den Einsatz der Rechner als Werkzeug im Mathematikunterricht, ferner werden Überlegungen zu fächerübergreifenden Konzepten angestellt.

Während bisher die Entwicklung im schulischen Bereich und in der Industrie unabhängig voneinander vorangetrieben wurde, haben sich bei dem jüngsten Projekt "Computereinsatz an Hauptschulen" Schule und Industrie partnerschaftlich zusammengefunden, betont Lehrstuhlinhaber Professor Dr. Walter Leonhard Fischer (vergleiche Gastkommentar auf Seite 8).

Möglicherweise erlauben einige Fragestellungen des Projekts, das im Rahmen des Forschungsprogramms "Integration von Computern in den Unterricht" durchgeführt wird, auch Rückschlüsse für andere Schultypen:

- die Stellung des Computers im Verbund mit schulischen Medien,

- Anforderungen aus pädagogischer und methodischer Sicht,

- Förderung der Lernprozesse durch die DV,

- Kriterien für schulgerechte Software,

- Wege zu einer informationstechnischen Bildung.

Mit dem Wintersemester 1985/86 startete die Universität Erlangen-Nürnberg auch DV-Kurse in der Aus- und Fortbildung von Lehrkräften.