Ähnlich skeptisch beurteilt Maxdata die Marktchancen. Etwa ein Jahr lang versuchte der Hardwareanbieter aus Marl, Zwei- und Vier-Wege Server mit Itanium-Chips an den Mann zu bringen. Die Nachfrage blieb aus. "Wir bieten Itanium-Server nicht mehr aktiv an", sagt Produkt-Manager Franz Stöcker. Deren Umsatzanteil liege bei null Prozent. Viele Kunden hätten auf Intels 64-Bit-Erweiterungen für den Xeon gewartet, beobachtet auch er.
Dell und Maxdata sind keine Einzelfälle. Auch die Vier-Wege-Itanium-Server von Fujitsu-Siemens Computers (FSC) steuern nur einen "sehr niedrigen Umsatzanteil" bei, wie Chief Technology Officer Joseph Reger einräumt. Dies gelte nicht nur für FSC, sondern für den gesamten Markt. In der Roadmap von IBM etwa spielt der Itanium keine Rolle. Seit etwa zwei Jahren offeriert Big Blue den Itanium-Server "x455". Laut Dietmar Wendt, verantwortlich für die "X-Series"-Server in Deutschland, Österreich und der Schweiz, haben sich die Umsätze "mäßig entwickelt". IBM biete eine Reihe anderer 64-Bit-Systeme an, darunter mehrere Xeon-basierende Modelle und Server mit AMDs Opteron. Zwar werde IBM den X455 weiter unterstützen, so Wendt. Eine veröffentlichte Roadmap für weitere Itanium-Server aber gebe es nicht. Ausbauen werde man dagegen die Server-Palette mit 64-Bit-Xeons. Deutlicher wird IBM-Sprecher Hans-Jürgen Rehm: "Wenn über Jahre hinweg Absatzerwartungen für eine Plattform zurückgenommen werden, ist es aus unserer Sicht nicht sinnvoll, viele Ressourcen zu investieren."