Ratgeber Softwarebereitstellung auf Smartphones

Dem iPhone fehlt der Push-Mechanismus

24.03.2010
Von Hadi Stiel

Linux-Derivate als Alternative

Bis dahin muss noch viel geschehen. "Alle Hersteller mobiler Geräte und Betriebssysteme, die im Markt mitmischen wollen, ebenso wie die Mobilfunkbetreiber müssen sich im Sinne von Open-Source-Software öffnen", kommentiert Jens Wildeboer, Emea Evangelist bei Red Hat in Deutschland. Das scheint dringend geboten, wenn man bedenkt, dass der Trend zu mobilen Internet-Tablettgeräten und Internet Access Devices (IADs) mit größeren Displays, breitbandigem Internet-Anschluss, vollständigem Browser und mehr Funktionsreichtum geht. Diese Vielfalt an Programmen und Daten dürften die Provider innerhalb der Cloud nur über eine komplette Offenheit aller involvierten Betriebssystem-Stacks regeln und meistern können.

Wildeboer ist deshalb überzeugt, dass Linux-Varianten wie LiMo, Maemo, Moblin und ALP sich auf Mobilgeräten zunehmend ausbreiten werden. Beim Marktforscher ABI Research rechnet man damit, dass bis Ende 2012 in Deutschland um die 39,6 Millionen gemanagte mobile Integrated Access Devices (IADs) in Betrieb sein werden. Sie könnten dann ihre Software und Daten komplett und automatisiert aus der Wolke beziehen. Stuart Carlaw, Forschungsdirektor bei ABI, sieht die offenen Linux-Varianten für den Angriff auf die noch proprietären Smartphone-Systeme wie Windows Mobile, Blackberry, iPhone und Palm gut gewappnet: "Die Linux-Varianten nehmen die entscheidenden Trends im mobilen Bereich vorweg." Carlaw ist davon überzeugt, dass eine höhere Flexibilität, eine bessere Konfigurierbarkeit, mehr Interoperabilität und niedrigere Kosten den offenen Linux-Varianten im Mobilgerätemarkt den Vorrang gegenüber restriktiven Betriebssystemen sichern werden.