MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Direktanbieter Dell hat in den USA weitreichende Preissenkungen auf fast alle Produkte angekündigt. Analysten deuten dies als Auftakt zu einem heißen Herbst.

Die Preisreduzierungen bei Dell bewegen sich zwischen drei Prozent bei Notebooks und über zwanzig Prozent bei Servern und Monitoren. So verbilligt sich beispielsweise das Vier-Wege-Modell "Poweredge 6800" um 22 Prozent oder 2800 Dollar. Dass der Preisnachlass bei Servern so stark ausfällt, liegt nach

Meinung von Analysten an den Mitbewerbern in den USA: IBM versprach Anfang der Woche allen Dell-Kunden einen Preisnachlass von 15 Prozent, wenn sie zu Big Blue wechseln. Hewlett-Packard (HP) und Sun Microsoystems signalisierten ebenfalls ihre Bereitschaft, die Einstiegs-Server billiger abgeben zu wollen.

Dell muss gerade bei Intel-Servern mit billigeren Angeboten als die Konkurrenz aufwarten, da sonst Kunden an die Mitbewerber verloren gehen, erklärt Gordon Haff, Analyst beim Marktforschungsunternehmen Illuminata. "Wenn alle den gleichen Preis für Einstiegs-Server verlangen, entscheiden sich die Kunden für Rechner mit Funktionen, die Dell nicht bieten kann".

Das "Wall Street Journal" zitiert andere Marktforscher, die hinter Dells Preisoffensive eine Attacke gegen Mitbewerber HP vermuten. Die Fiorina-Company musste kürzlich eingestehen, dass das eigene PC-Geschäft das dritte Quartal mit Verlusten abschloss. Als Grund wurden die aggressiven Preisreduzierungen in der Periode genannt. Dell könnte nun versuchen, mit weiteren attraktiven Angeboten dem Mitbewerber Marktanteile abzujagen. Über Preisreduzierungen in Deutschland ist derzeit noch nichts bekannt. (kk)