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Dell stoppt Auslieferung von PDAs

18.07.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Dell hat die Auslieferung von PDAs der "Axim"-Baureihe gestoppt, die mit der Version 2003 des Microsoft-Betriebssystems Pocket PC betrieben werden. Als Grund gibt der Hersteller Performance-Probleme an. Der Fehler liege nicht im Microsoft-System sondern in der Firmware des Geräts. Im Gegensatz zu anderen Herstellern wie zum Beispiel Hewlett-Packard, die mit dem Erscheinen von Pocket PC 2003 zugleich neue PDA-Modelle ankündigten, bietet Dell sei Ende Juni die bereits Ende 2002 vorgestellten Axim-Geräte mit dem neuen Betriebssystem an.

Zahlreiche Kunden haben sich in den vergangenen zwei Wochen in Internet-Foren über die mangelnde Leistung der Geräte beschwert und im amerikanischen Support-Forum des Herstellers die Möglichkeit diskutiert, in den USA eine Sammelklage anzustreben. So dauere es auf einem "Axim X5 Advanced" (400 Megahertz) länger, Programme zu starten und Dokumente zu öffnen, als auf dem Grundmodell (300 Megahertz) mit installiertem Pocket PC 2002, so die Enttäuschten.

Zunächst reagierte Dell wenig kundenfreundlich. Man habe das Betriebssystem vor der Auslieferung intensiv mit dem hauseigenen PDA getestet und keine Schwierigkeiten feststellen können. Der Performance-Verlust beruhe deshalb wahrscheinlich auf der vom Anwender eingesetzten Software. Ferner handele es sich nur um wenige Einzelfälle, hieß es vor dem Auslieferungsstop.

Bislang ist noch unklar, wann ein entsprechender Patch zu Fehlerbehebung verfügbar ist. Bis dahin will Dell USA auch keine Windows-Mobile-Upgrade-CDs für bereits ausgelieferte Axims mit Pocket PC 2002 mehr versenden.

Auf der deutschen Website des Herstellers wird der Axim X5 Advanced allerdings immer noch mit Pocket PC 2003 angeboten. Das Upgrade Kit wird ebenfalls noch beworben. Am Donnerstag war offenbar auch das Team der Dell-Bestell-Hotline noch nicht über die Probleme in den USA informiert. Die Dame bestätigte freundlich, dass der Axim mit Windows Mobile 2003 sieben bis zehn Tage nach Auftragseingang ausgeliefert werde. Auf die Performance-Einbußen angesprochen, wies sie darauf hin, dass die europäischen Axims in Irland gefertigt würden. Eine Aussage, der angesichts des Geräteaufklebers "Made in Taiwan" ein gewisser Unterhaltungswert nicht abzusprechen ist. (lex/hi)