Dell reagiert auf Linux-Wünsche der Kunden

27.02.2007
Der PC-Bauer ist dabei, ein Lizenzierungs- abkommen mit Novell abzuschließen.

Der Direktvertreiber hatte vor zwei Wochen das Meinungsforum "Ideastorm" im Internet eröffnet. Dort kann jeder seine Wünsche und Vorstellungen zu Dell-Produkten publizieren. Je mehr Surfer sich für ein Thema aussprechen, desto prominenter wird es auf der Seite positioniert.

Schon nach kürzester Zeit stellt sich heraus, dass die Nachfrage nach Linux und nach quelloffener Software auf privaten wie auf kommerziell genutzten PCs sehr groß ist. Dell reagiert hierauf und will mit Novell ein Abkommen zur Lizenzierung des Suse-Betriebssystems treffen. Dieses soll auf kommerziell genutzten Desktops und Notebooks installiert werden. Modelle der "Optiplex"-Desktops, der "Latitude"-Notebooks sowie der "Precision"-Workstations will die Firma mit Novells Linux-Distribution ausstatten.

Schlecht für Microsoft

Microsoft dürfte über die neue Kundenausrichtung von Dell nicht begeistert sein. Denn die Internet-Surfer auf Ideastorm können sich neben Linux auch für das quelloffene "Open Office", das Pendant zu Microsofts Office-Suite, begeistern. Dell sagte, 60 Prozent aller Vorschläge beträfen Forderungen nach Linux und offener Software.

Dell will auch mit anderen Anbietern von Linux-Distributionen verhandeln, um seinen Kunden eine Auswahl an Linux-Systemen anbieten zu können.

Open Office gefragt

Die Ideastorm-Liste wird mit weitem Abstand von dem Kundenwunsch angeführt, Dell-Rechner mit vorinstalliertem Linux auszuliefern. 85000 Schreiber sprachen sich hierfür aus. Immerhin 55000 der potenziellen Dell-Kunden äußerten den Wunsch, Open-Office vorzuinstallieren. Ein Linux-Notebook (43000), ein vorinstallierter "Firefox"-Browser (35 000), mehr Anstrengungen in Sachen Linux-Kompatibilität (18000) und mehr Linux-Treiber (17000) stehen ebenfalls ganz oben auf der Wunschliste im Meinungsforum. (jm)