Texanischer PC-Hersteller erweitert Vertrieb

Dell-Produkte sind nunmehr auch im US-Handel zu haben

21.09.1990

AUSTIN/LANGEN (CW) - Vom 1. Oktober an wird die amerikanische Handelskette Soft Warehouse Inc. die Produkte der Dell Computer Corp. in ihrem Sortiment führen. Damit weicht der Anbieter IBM-kompatibler PCs erstmals seit der Gründung 1984 von dem Konzept ab, seine Rechner ausschließlich in Eigenregie zu vertreiben.

Firmengründer und Chairman Michael S. Dell, der bislang dem Computerverkauf über den Handel nichts abgewinnen konnte, begründete die überraschende Veränderung seiner Vertriebsstrategie damit, nun auch den Kreis der technisch weniger verzierten Kunden zu erschließen und so künftig den Umsatz steigern zu wollen. Dies, so zitiert das "Wall Street Journal" den 25jährigen Unternehmer, sei zwar nicht der einzige Weg für Dell, zu wachsen, aber ein wesentlicher.

Bei der Soft-Warehouse-Kette, die mit ihren Filialen nur in US-Städten mit mehr als zwei Millionen Einwohnern vertreten ist, dreht sich alles ausschließlich um den Computer. Verkauft werden PCs, Peripherie, Drucker und Software und das zu Tiefstpreisen. Die Dell-Produkte, so betont Harald Henn, Marketing-Leiter der deutschen Dell-Tochter in Langen, würden indes zu den gleichen Preisen angeboten wie von dem PC-Hersteller aus Texas selbst. "Auch die Konditionen sind die gleichen - 30 Tage Rückgaberecht und Service am nächsten Werktag."

In den Genuß des zusätzlichen Vertriebskanals von Dell Computer werden allerdings nur die amerikanischen Interessenten kommen. In Deutschland ist an eine Erweiterung der Verkaufsstrategie vorerst nicht gedacht. Henn: Hierzulande gibt es keinen vergleichbaren Handelspartner."