Ausgaben von 4,22 Milliarden Dollar drohen

Dell muss eigene Aktien teuer zurückkaufen

29.06.2001
MÜNCHEN (CW) - Dell hat sich mit seinen eigenen Aktien verspekuliert. Bis zum Mai 2003 könnten 96 Millionen Put-Optionsscheine fällig werden. Mit diesen verpflichtete sich der Direktanbieter, seine eigenen Aktien für etwa 44 Dollar zurückzukaufen. An der Börse ist das Papier zurzeit mit etwa 24 Dollar notiert.

Nach einem Bericht des "Wall Street Journal" hat Dell in den vergangenen Jahren über 96 Millionen Put-Optionsscheine für 75 Cent ausgegeben. Damit verpflichtete sich der Direktanbieter aus dem texanischen Round Rock, seine eigenen Aktien zu einem durchschnittlichen Preis von etwa 44 Dollar zurückzukaufen. Die Scheine laufen zu unterschiedlichen Terminen bis zum Mai 2003 aus.

Nach Ansicht von Analysten war die Ausgabe der Optionsscheine ein Fehler. Die Verantwortlichen von Dell hätten die Entwicklung überschätzt. Solange der Börsenkurs des Dell-Papiers über dem in den Put-Optionen festgelegten Rückkaufpreis liege, funktioniere die Strategie. Sinke jedoch der Kurs, wie es in den letzten Monaten infolge der wirtschaftlichen Flaute geschehen ist, werde der Aktienrückkauf zu einer kostspieligen Angelegenheit.

Bislang hat das Unternehmen 751 Millionen Dollar für fällige Put-Optionen aufwenden müssen. Bis 2003 könnten sich die Verbindlichkeiten auf 4,22 Milliarden Dollar summieren. Ein Sprecher erklärte, dass auch ein Teil der Barreserven von 5,27 Milliarden Dollar für den Rückkauf verwendet werden könnte.