Trotzdem überraschend profitabel

Dell leidet unter schwacher PC-Nachfrage

16.11.2011
Über den PC-Herstellern braut sich Unheil zusammen: Privatkunden greifen vermehrt zu neuen mobilen Geräten wie Tablet-Computern. Firmenkunden sehen sich mit wirtschaftliche Unsicherheiten konfrontiert. Dell ist einer der Leidtragenden.

Dell bekommt die Zurückhaltung der Kunden beim Computerkauf zu spüren. Bei den Desktop-PC und Notebooks, den Speichersystemen, der Software und Zubehör musste der Hersteller in seinem dritten Geschäftsquartal (August bis Oktober) Einbußen gegenüber dem Vorjahreszeitraum hinnehmen. Einzig dank eines starken Service-, Server- und Netzgeschäfts blieb der Konzernumsatz am Ende stabil bei 15,4 Milliarden Dollar (umgerechnet 11,4 Milliarden Euro).

Konzernchef Michael Dell und Finanzchef Brian Gladden zeigten sich am Dienstag zufrieden mit dem Abschneiden, vor allem vor dem Hintergrund der wirtschaftlich unsicheren Situation mit der brodelnden Euro-Schuldenkrise und der mauen US-Konjunktur. Dank Kosteneinsparungen konnte der Konzern den Gewinn um neun Prozent auf unterm Strich 893 Millionen Dollar hochschrauben.

Mit dem Gewinnsprung übertraf Dell die Erwartungen der Analysten, jedoch störten sich die Börsianer an dem schwachen Geschäftsverlauf. Fürs Gesamtjahr rechnet das Unternehmen nun nur noch mit einem mageren Wachstum von einem Prozent. Auch andere PC-Hersteller kämpfen mit bröckelnden PC-Verkäufen, weil viele Kunden inzwischen lieber zu Tablet-Computern oder Smartphones greifen. Die Dell-Aktie fiel nachbörslich um zwei Prozent.

Das Marktforschungsinstitut Gartner hatte seine Prognosen für das PC-Geschäft immer weiter zusammengestrichen. Demnach gehört Dell zu den Hauptleidtragenden. Die langjährige Nummer zwei der PC-Hersteller rutschte im dritten Kalenderquartal auf den dritten Rang hinter Hewlett-Packard und der chinesischen Lenovo ab. Der Marktanteil lag bei 11,6 Prozent nach 12,2 Prozent im Vorjahreszeitraum. (dpa/tc)